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DAMONA – „Social Media tut mir manchmal nicht gut.“

Du könntest dich mit deinen Follower-Zahlen auch allein auf das Influencertum beschränken. Warum ist Musik trotzdem wichtig?

Das Influencertum ist sehr stressig und schnelllebig. Musikerin zu sein macht mir viel mehr Spaß und ist das, was mich erfüllt.

Im Gegensatz zu früher, als du viel Content selber produziert hast, stehst du jetzt mit Band auf der Bühne. Wie war das, so zusammenzuwachsen?

Wir hatten extrem viel Glück, dass es von Anfang an so funktioniert hat, weil wir uns so gut verstanden haben. Es gab nie eine Schwelle oder so, wir haben uns alle ganz doll lieb.

Du hast in deinem ersten Karrierejahr schon auf sehr vielen Festivals gespielt. Wie war das für dich?

Das ist so crazy: Natürlich ist es auch anstrengend, aber es lohnt sich so sehr. Mit den Leuten eine coole Zeit haben, die Kunst zu zeigen – ich liebe es sehr. Ich weiß, ich stehe ja erst seit diesem Jahr [Anm. d. Red.: 2023] auf der Bühne, aber ich will es nicht mehr missen.

Wie kamst du auf Christian Neander (Selig) als Produzent?

Durch mein Management. Die meinten, ich solle da mal hinfahren, er würde Sachen machen, die mir gefallen könnten. Ich muss sagen, das war die beste Entscheidung ever. Ich verstehe mich so unglaublich gut mit ihm, wir haben erst vorhin noch telefoniert. Er ist so dabei und unterstützt mich so doll – obwohl er das ja gar nicht müsste – aber er steht total hinter mir.
Das ist ja alles ganz neu für mich, auch das Produzieren. Da profitiere ich sehr von seiner Erfahrung, auch von den Tipps, die ich von ihm bekomme – da gibt er mir schon sehr viel mit.

Dein Sound ist sehr Gitarrenmusiklastig und klingt damit nicht trendy, sondern fast schon wieder oldschool. Wie bewahrst du dir einen unverkrampften Umgang damit?

Ich kämpfe wirklich sehr damit. Mir wurde schon oft gesagt, was ich machen soll, aber das bin ich nicht. Ich will meine Kunst so machen, wie ich es möchte. Das ist auch mein Aushängeschild. Außerdem ist es mir sehr wichtig, dass es mir selbst gefällt und ich es fühle. Ich höre auch nur alte Musik: kein Rap, kein Hiphop, nichts mit Beats, aber viel alte Rockmusik. Natürlich ist mein Sound dann ein bisschen modernisiert, aber der Spirit ist immer noch da.

Glaubst du, dass deine große Reichweite dir dabei hilft?

Auf jeden Fall. Social Media und Musik gehören heutzutage einfach zusammen. Klar, man kann es auch ohne aufbauen, aber das macht es um einiges schwieriger. Ich hatte da unglaublich Glück mit meiner Reichweite. Ich konnte die Musik präsentieren und die Leute waren einfach schon bei mir.

Oft ist es genau umgekehrt.

Ich könnte nie jetzt schon meine erste Tour spielen, wenn der erste Song nicht solche Wellen geschlagen hätte. Als Musikerin bin ich noch klein, aber als Social Media Mensch war ich schon groß.

Findest du es wichtig, dass es viele verschiedene Vorbilder gibt?

Ein Vorbild zu sein ist immer etwas behaftet mit Verantwortung haben. Eigentlich fühle ich mich eher zugehörig als höhergestellt. Das möchte ich mir unbedingt bewahren. Es ist schon cool, wenn Leute dich anhimmeln, aber ich verstehe das selbst gar nicht.

Social Media wird von vielen, gerade auch Newcomer*innen als das notwendige Übel angesehen. Was würdest du ihnen raten?

Macht es so, dass es sich für euch gut anfühlt und seid nicht frustriert, wenn es nicht funktioniert. Social Media ist mittlerweile nur noch Dopamin und Unterhaltung. Es ist mittlerweile so so schwer, die Leute mitzureißen, weil sie so viel Dopamin-Ausschüttung gewöhnt sind. Früher hat man ein Video mit seinem Gesicht gepostet und hatte sofort eine halbe Million Klicks. Aber das funktioniert nicht mehr, es muss einfach mehr Unterhaltung sein. Das kann dich auch psychisch total angreifen.

Dein bester Tipp?

Stresst euch nicht, ihr seid cool so wie ihr seid.

Wann merkt man, dass man Gefahr läuft abzudrehen?

Das kommt darauf an, was du für ein Mensch bist. Ich habe mich noch nie als etwas Besseres gefühlt, weil ich so viele Follower habe. Ich würde mich auch nie über jemanden stellen, das könnte ich moralisch gar nicht, weil ich finde, dass jeder Mensch gleich behandelt werden sollte. Man muss sich bewusst sein, dass es nur eine Zahl ist, die nichts daran ändert, was man für ein Mensch ist.

Wie machst du dich vom Vergleichs-Wahnsinn frei?

Man hat diese ganzen Tools um Zahlen zu sehen, es wird nur noch verglichen. Es ist sehr schwer das nicht zu tun, man möchte ja, dass es gut läuft. Es ist schon ein Downer zu sehen, die Zahlen gehen runter. Aber es sind ja trotzdem noch Leute da, das muss man sich bewusst machen.

Wie erhältst du dir die Freude am Musikmachen?

Ich ziehe aus ganz vielen kleinen Momenten meine Kraft. Ich schaue ins Publikum und sehe, wie die Leute lachen. Ich darf meine Kunst weitervermitteln. Es ist einfach das, was ich schon immer machen wollte. Klar ist das viel, aber ich mache es sehr gerne.

Fotocredit: Dominik Drossart

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