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DAILY THOMPSON – Chuparosa

Fleißig, fleißiger, Daily Thompson. Ist „God Of Spinoza“ nicht gerade erst erschienen? War das Dortmunder Trio nicht gerade erst auf Tour? Na gut, das letzte Album liegt tatsächlich schon wieder fast eineinhalb Jahre zurück. Die nach dem britischen Zehnkämpfer Daily Thompson benannte Band steht für Psych, Stoner, ganz besonders für Grunge – und jetzt sogar direkt in der Geburtsstätte des Grunge, denn Danny Zaremba, Mephi Lalakakis und Thorsten Stratmann, der nicht mehr ganz Neuzugang am Schlagzeug, haben sich einen Traum erfüllt und ihr neues Album „Chuparosa“ (Noisolution) an der nordwestlichen Pazifikküste in den USA aufgenommen.

Seattle und Grunge sind somit natürlich große Einflüsse – das waren sie ja schon immer. Jetzt also authentisch. Aufgenommen wurde „Chuparosa“ von Tony Reed (Mos Generator), uns erwartungsgemäß verneigt sich das Werk vor der Seattler Musikszene der 90er, zum Beispiel vor Soundgarden oder Temple Of The Dogs. Kein schlechter Start für den neuen Output der Dortmunder, und tatsächlich klingt der neue Longplayer (Nummer sechs im fleißigen Schaffen der Band) transparent und druckvoll, weiterentwickelt, einzigartig, eben typisch nach Daily Thompson, die sich nie auf ihren Erfolgen ausgeruht haben, sondern sich in steter Entwicklung befinden. Diese Entwicklung geht schon gut los mit dem Opener ‚I’m Free Tonight‘, für den Tony Reeds Kumpel Bob Balch (Fu Manchu) als Studiogast ein cooles Gitarrensolo einspielte.

„Chuparosa“ besteht aus nur sechs Songs (von denen ‚Raindancer‘ dem Live-Publikum der letztjährigen Tour schon bekannt sein dürfte) mit einer Gesamtlänge von rund 37 Minuten. Reicht das für ein tolles Album? Keine Frage: ja, absolut. Denn Daily Thompson liefern wieder einmal ab. Mehr Grunge als je zuvor, weniger Fuzz, insgesamt durchaus noch filigraner und verspielter. Das Album macht durch die Bank weg Spaß und hinterlässt von den breiten heavy Riffs des Openers über das verträumte, wunderschöne ‚Diamond Waves‘ bis hin zum Titelsong, der leicht hymnenhaft daherkommt. Das Trio hat seine Songwritingfähigkeiten im Vergleich zum Vorgängeralbum noch einmal erweirt und verbessert und ein kurzes, aber wegweisendes Meisterwerk im Bandkatalog erschaffen.

Grunge ist nicht tot, dafür liefern Daily Thompson mit „Chuparosa“ den allerbesten Beweis. Und ein weiteres Album in der langen Bandhistorie, an dem wir einfach nichts zum Meckern finden. Höchstens, dass wir noch mehr davon wollen.

Note: 1

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