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ALICE COOPER – Road

Vor knapp zweieinhalb Jahren haben wir an dieser Stelle über das bockstarke Album „Detroit Stories“ von Schock-Rocker Alice Cooper berichtet. In der Zwischenzeit hat er -trotz Pandemie- eine umfassende Solo-Tour und eine weitere Konzertreise mit seiner All-Star-Band, den Hollywood Vampires, absolviert. Kein schlechtes Programm für einen mittlerweile 75jährigen Mann. Trotz all der Aktivitäten hat er in der Zwischenzeit noch Platz gefunden, einen neuen Longplayer einzuspielen, der nun in Form von „Road“ vorliegt.

Los geht es mit der mehr als (inhaltlich) unnötigen Vorstellung „I´m Alice“. Musikalisch gibt es nix zu meckern, volles Rohr auf die Ohren, knackige Gitarren und ein Mitgröhl-Refrain. Weiter mit harten Saitenanschlägen und einem direkten Mitsing-Chorus geht es bei „Welcome To The Show“, das -so darf man vermuten- die kommenden Konzerte eröffnen wird, und dazu auch wirklich seinen Zweck erfüllen wird. Peinlich wirkt es allerdings in „Big Boots“. To make a long story short: Beim Stopp in einem Burgerladen ist der Protagonist hin und weg von der Kellnerin und singt dazu „And I Could´t Help Thinkin´ What A Woman, What A Pair“, um dann offiziell „She Got Big Boots“ ins Textheft zu schreiben, aber beim Hören versteht vermutlich jede*r (das auch wohl gemeinte) „Boops“. Sorry, bei einer Tennager-Punk-Kapelle vielleicht noch akzeptabel, in diesem Paket aber unnötig und unlustig.

Mit „Baby Please Don´t Go“ und „100 More Miles“ geht es dann für knappe zehn Minuten ein wenig ruhiger zu, bevor das The-Who-Cover „Magic Bus“ noch einmal lautstark die Scheibe ausklingen lässt.

Insgesamt gibt es reichlich auf die Trommelfelle, harte Riffs und Licks in bester Cooper-Manier, handwerklich mehr als gut gemacht, aber irgendwie bleibt am Ende ein wenig ein Fragezeichen stehen. Nein, die Platte ist wirklich nicht schlecht, aber es fehlt ein wenig das richtig kreative Moment, das „Detroit Stories“ 2021 noch zu bieten hatte, um aus einem okayen Werk ein wirklich überzeugendes zu machen. Hardcore-Alice-Fans werden sich diese Scheibe (zu Recht!) in den Schrank stellen, zum Einstieg in den „Mr. Nice Guy“-Kosmos empfehlen sich dann eher einige andere Werke aus dem Back-Katalog.

 

Note 3+

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