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A War Against You

Wer schon einmal in den USA war, weiß wie dort de Radiolandschaft ist. Neben Kleinstsendern deren Reichweite kaum 10 Meilen erreicht und denen alles egal ist – und somit häufig ein faszinierendes Programm bieten können – gibt es viele Rock-Radio-Stationen, die als Hintergrundmusik fürs Autofahren eigentlich gut geeignet sind. Typischer amerikanischer College-Rock, nicht wirklich schlecht, nicht wirklich gut, nichts Neues, nichts ausgefallenes – Fahrstuhlmusik für Girtarrenliebhaber eben.

Ignite machen auch solche Musik. Klassischen, sogenannten Modern Metal, zum Glück immer noch mit mehr Rock- als Core-Attitüde. Dadurch gewinnt das Album eine gewisse Verwandtschaft zu all den radiotauglichen Collegebands, auch wenn Ignite weitaus härter, dynamischer und mit mehr Spielfreude zu Werk gehen als die Durchschnittsband.

Cleaner Gesang, der die Klassifizierung als Melodic Hardcore fast unmöglich macht, das schöne Surfer-Feeling von Nebenan, harte, gut produzierte Gitarren, häufig glattpoliert und damit weniger Sons Of Anarchy-tauglich als solche amerikanischen Rockbands üblicherweise sind – das sind die Elemente, die Ignite in technisch hoher Qualität anbieten. Melodien, Riffing, Gesang – alles schon mal gehört, nichts neues…aber für das, was sie machen ist es hervorragend.

Wer diesen typischen amerikanischen Hardcore-Rock schätzt, wird mit Ignite ganz bestimmt glücklich. Wer das nicht mag, dem können Ignite allerdings auch nicht die Meinung ändern, dafür ist die Musik viel zu…..naja, normal eben.

Um das Bild vom Anfang aufzugreifen: Ignite würden inmitten einer Songfolge in einem amerikanischen Rockrado mit ihrer Spielweise den Fahrer möglicherweise dazu nötigen, während ihres Songs geblitzt zu werden, da man unweigerlich einen Drive vermittelt, der aus der Masse heraussticht.

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