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X: The Godless Void And Other Stories

Sperrige Musik verspricht schon der Bandname. Wer Conrad Keely und Jason Reece also wider Erwarten noch nicht kennt, darf sich beim Namen And You Will Know Us By The Trail Of Dead schon mal auf kantigen Postrock mit Art- und Punkrock-Attitüden freuen. Aber nach neun Longplayern brauchen wir die Band den Szenekennern kaum noch vorzustellen. Fünf Jahre nach dem letzten Album erscheint Platte Nummer zehn, bezeichnenderweise und nach der Bandlogik ganz richtig mit der römischen „X“ betitelt.

„X: The Godless Void And Other Stories“ (InsideOutMusic) macht vieles richtig. Unkommerzielle Songs, die angenehm nach vorne preschen, druckvolle Soundmauern aufbauen, aber auch immer wieder genug Spielraum für filigrane, kunstvoll miteinander verwobene Elemente schaffen. Alternativer Rock mit teils auslandenden progressiven Instrumentalpassagen trifft auf fesselnde moderne Gitarrenriffs und mal verzerrte, mal cleane Vocals. Hin und wieder durchbrechen stylische Samples und Sprechgesang die bewegte Oberfläche eines dunklen musikalischen Meeres, das von elektrischen Stürmen geschüttelt wird. So ist der Track ‚Who Haunts The Haunter‘ ein Aushängeschild für das ganze Album und ein Höhepunkt im Schaffen der Band.

Hin und wieder wirken die Songs ein klein wenig vorhersehbar, und das nächste Riff oder den nächsten Ruhepol mit seinen Keyboard-Elegien hat man schon einmal an anderer Stelle auf der Platte in ähnlicher Weise gehört, aber das ist durchaus Jammern auf hohem Niveau.

Conrad Keely und Jason Reece haben die fünf Jahre seit dem Vorgänger „IX“ genutzt, andere Projekte zu verwirklichen. Keely veröffentlichte nicht nur ein Solo-Album, sondern auch Illustrationen und seine Science Fantasy Novelle „Strange News From Another Planet“. Wieder einmal haben And You Will Know Us By The Trail Of Dead eine herrlich sperrige Achterbahnfahrt entworfen, zu einer schlingernden Reise eingeladen, die progressiven Postrock, alternative Sounds und jede Menge Emotionen zu einem stylischen Mix verbindet. Freuen wir uns jetzt schon auf „XI“ in ein paar Jahren.

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