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We Are Nots

Es war einmal der Mensch. Nein, sorry, es war einmal der Punk – ungefähr zur gleichen Zeit, wie diese Bildungs-Zeichentrickserie. Und der Punk hatte Bedeutung. Der Punk war ein reiner Ausdruck von Hass und Selbstzerstörung. Protest gegen alles und jeden. Anti-Establishment, gegen alle Traditionen, das Abführmittel der Mainstream-Kultur. Das war nicht schön. Das war oft laut, hart, dilettantisch und schwer erträglich. Aber es hatte Sinn. So weit, so gut.

Und jetzt kommen die Nots. Ein Frauenquartett, aus Memphis. Nicht laut genug. Irgendwie hart. Gewollt dilettantisch. Schwer erträglich – auf die falsche Art und Weise. Und unsagbar prätentiös. Selbst wenn man an Genres nicht glaubt – nimm einer Strömung ihre treibende Kraft und was bleibt, ist eine leere Hülle, die nur noch sich selbst feiert.

Was soll man über die Songs sagen? Nun, sie sind zumindest aus einem Guss. Der Guss kommt allerdings irgendwie aus einer fiesen Quelle. Da ist nichts, an dem man sich festhalten kann. Kein versöhnlicher Riff, kein Refrain, der sich einem andient. Das mag man für kompromisslose Unangepasstheit halten. Oder auch nicht.

Wenigstens ist ‚We Are Nots‚ mit 27 Minuten wohltuend kurz. Andererseits sind das 27 Minuten, die einem keiner wiedergibt. Und jetzt geht die Rezensentin und hört sich ‚Never Mind The Bollocks‘ an. Auf f#cking Anarcho-Vinyl von 1977. Und versucht, zu vergessen.

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