|

Warriors

Auch wenn einem das Cover mit der in Flammen stehenden und angriffslustig das Schwert schwingenden Justitia etwas anderes weismachen möchte – gegen catchy Melodien und poppig angehauchte Musik sollte man an dieser Stelle keine Einwände haben. Andernfalls wird es wohl nichts mit einem Freispruch für den neuesten Wurf aus dem Hause Fat Wreck Records. ‚Warriors‘ ist die zweite Platte des Quartetts Bad Cop/Bad Cop. Label-Daddy Fat Mike himself hat Hand an diese Platte gelegt und für das Mixing und Mastering war mit Jason Livermore (Descendents, Lagwagon) auch ein alter Bekannter am Start.

So scheppert der Opener ‚Retrograde‘ auch in allerbester Ramones-Manier los: one, two, three, four! Ein Grundsatz, den die Ladies mit ihrem Debutwerk ‚Not Sorry‘ wohl etwas zu sehr berücksichtigt haben, denn Co-Sängerin Stacey Dee hat sich damals wohl etwas zu sehr in das Partyleben gestürzt. Der nachfolgende Absturz mit der Gretchenfrage, ob die Band weiterhin noch Bestand haben würde, hat Sie in dem Song ‚Amputations‘ verarbeitet, der als lustige Mitklatsch-Nummer in softem Midtempo-Beat musikalisch das Gegenteil vom Text zu sein scheint. Das ganze Album scheint ziemlich kathartisch geworden zu sein, denn mit ‚Womanarchist‘ folgt die Auseinandersetzung mit dem Feminismus.

Letztlich bleiben Bad Cop/Bad Cop aber zu sehr in ihrer quietsche-rosa, Pop-bunten Welt kleben. Da kann der Gesang noch so trotzig dagegenhalten, es bleibt etwas zu beliebig, da helfen auch die durchaus guten Ausreißer (‚Wild Me‘ und ‚I‘m Done‘) nicht. Aber das ist ja auch kein Wunder, wurde Stacey Dee in ihrer Therapie doch geraten sich auf das Positive zu fokussieren. ‚Warriors‘ lässt sich über weite Strecken gut hören, ist ein netter Sommersoundtrack, ist aber doch ein gutes Stück entfernt von der kriegerischen Gerechtigkeit, die es proklamiert.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar