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Viscera

Die zweite Episode des Nachfolgeprojektes von Greg Mackintoshs Death Crust-Walze Vallenfyre heißt „Viscera“ (Season of Mist), was soviel bedeutet wie Eingeweide, also das Innerste des Menschen. Dass Strigoi wieder eine Band ist, die das intensive Innenleben des Paradise Lost-Gründungsgitarristen widerspiegelt, ist kein Geheimnis. Doch die Zerfahrenheit von „Viscera“ ist verblüffend.

Die zehn Songs sind für sich jeder eine Zierde für das jeweilige Genre, dass Strigoi damit beackert. Ob düsterster Death Doom wie ,United in Viscera, dramatischer Blackened Death Metal wie ,A Begotten Son‘, klassischer Brit Death Metal wie ,King Of All Terror‘, Celtic Frost-like wie ,Byzantine Tragedy‘ oder bollernder Crust wie ,Napalm Frost – die Songs haben keinen erkennbaren roten Faden in Sinne eines festen Stils. Sie spiegeln eher die Liebe Mackintoshs für die genannten Spielarten als auch auf allen Ebenen düstere Musik wieder. Die Dunkelheit, die die 46 Minuten von „Viscera“ bieten, ist das eigentliche Konzept: die Auseinandersetzung mit der in undurchsichtige Schatten getauchte Seite des Daseins.

Dieses Konzept bezieht vor allem den typischen, knochentrockenen Sound des Gitarristen ein sowie seine in tiefe Growls verpackte Gedankenwelt. Diese Welt ist eben keine in sich geschlossene, sondern hat viele Facetten, die mit unterschiedlichen Stilmitteln in zehn verdammt gute Songs umgesetzt werden. Jeder Songs birgt tödliche Spannung, gruselige Atmosphäre und effektiv unterstützende Sound-Ideen zur Genüge, versinnbildlicht in einem düster-stylisch inszenierten Artwork.

Während Paradise Lost-Frontmann Nick Holmes seine Death Metal-Roots mit den schwedischen Bloodbath auslebt, hat Greg Mackintosh ein weiteres Vehikel gefunden, sich seinen Ängsten zu stellen. Mit „Viscera“ lässt er uns nicht nur daran teilhaben, sondern zieht mit einer unheimlichen Sogwirkung tief mit hinein. Uns soll dies nur allzu recht sein.

Bewertung: 2

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