Trip The Life Fantastic

Drifting Sun sind ein vierköpfiges Studioprojekt aus England mit wechselnder Besetzung. Die vier Gentlemen, die allesamt vielbeschäftigte Studiomusiker sind, haben nun nach zwei Alben Ende der 90er Jahre mit „Trip The Life Fantastic“ nachgelegt. Das Album beinhaltet wie auch schon die beiden Vorgänger konventionellen, atmosphärischen Neo-Prog der Marke Marillion oder Saga. Natürlich nicht ohne auch dann und wann an die erste Garnitur wie Genesis zu erinnern. Die Songs sind stark von Tasteninstrumenten und Gesang dominiert, an dem es technisch jedoch absolut nichts zu bemängeln gibt. Im Gegenteil: Die Stimme von Sänger Peter Falconer mit seinem warmen Klang und keinster Mühe, ein großes Spektrum abzudecken, gibt der Musik eine sehr angenehme, ruhige Note. Die Gitarren stehen eher im Hintergrund, was vor allem auch daran liegt, daß an der rockigen Riff-Front von ‚Tormented‘ abgesehen Flaute herrscht und die Gitarren allgemein sehr zahm und wenig rockig klingen. Schlimm ist das nicht, denn es gibt schöne Gitarren-Elemente, träumerische Solos oder exotische Versuche wie das Flamenco-Stück ‚Sunsets‘ oder das neo-klassische ‚Ode To Nevermind‘.

„Trip The Life Fantastic“ ist ein stimmungsvoller, ruhiger Hintergrund-Soundtrack, um an einem lauen Sommerabend mit der Freundin auf dem Balkon ein Glas Wein zu trinken. Easy-Listening-Prog gewissermassen. Wer cinematischen, keyboardlastigen Neo-Prog wie Marillion, Saga oder Asia mag, wird hier fündig. Wer ROCK will, eher nicht.

DanielF

Harte Schale, weicher Kern. Chefredakteur und -metalhead in Personalunion und im "Nebenberuf" Sozialarbeiter, geht Daniels Geschmack von chilligem Americana (Cracker) bis zu kauzigem Indie-Rock (Eels), von klassischem Thrash (Metallica, Megadeth) bis modernem Death Metal (Deserted Fear), von opulent-schrägem Prog-Rock (Opeth, Gojira, Pervy Perkin) bis zu heftigstem Brutal Death Metal (Defeated Sanity, Wormed), von Bluesrock (Gary Moore, Anthony Gomes) bis Classic Rock (Alice Cooper, Queen) - um nur einen Teil zu nennen. Zudem hat er seit den frühen Neunziger Jahren ein leidenschafliches Faible für christliche Rockmusik in genau dieser stilistischen Bandbreite. 

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