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From The Very Depths

„The Death Of Rock’n’Roll“ heißt einer der Tracks auf dem neuen Venom – Album „From The Very Depths“. Wir wollen ja nicht gleich übertreiben, nicht wahr? Ja, Venom muß niemandem mehr vorgestellt werden. Dutzende, wenn nicht hunderte Bands nennen Venom als eine ihrer größten Inspirationen. Venom haben Musikgeschichte geschrieben und den Metal zu dem gemacht, was er heute ist. Dennoch sollte man doch nicht den Tod des Rock’n’Rolls einläuten – und schonmal gar nicht, wenn man sich „From The Very Depths“ zu Gemüte führt.

Nein, das ist keine tote Musik. Es ist jede Menge Rock, etwas Roll, sehr hart, dreckig, düster. Venom schließen mit diesem Album an frühere Tage an – sie sind immer noch genauso gut wie damals, und um Längen besser als auf ihren letzten Alben. Manchmal hört sich das an wie eine echte thrashige Version von Motörhead, manchmal ist es echter, derber Düster Metal, ein Stil, aus dem ganz klar eine Musikrichtung wie der Black Metal entsprungen ist. Natürlich ist das heute nichts Besonderes mehr. Heutzutage sind andere Bands stilprägend, und gruselig schlechter Müll wie Alcest gilt als originell und innovativ. Dagegen stinken Venom an – ein fieser, rostiger, alter Dieseltruck, ohne Sonnenenergieantrieb oder Sitzheizung, dafür mit unendlich viel Charme. Venom sind ranzig, Venom sind dreckig und Venom machen zumindest auf „From The Very Depths“ verdammt viel Laune. Da regnen die dreckigen Soligewitter nieder wie ein Bombenhagel, man ist sich nicht zu schade, primitivsten 2/4-Takt durchzuziehen und auch sonst null Spielerei. Dafür gibt es lieber einen Rausschmeißer wie „Long Haired Punks“ der super Ramones-lastig daher kommt – das ist Musik aufs Wesentliche reduziert.
Besonders herausragend tun „Evil Law“ mit seinem Slayer-Riff-getragenen Mitmosh-Rhythmus und das erzmetallische „Grinding Teeth“ – ein Ohrwurm absoluter Spitzenklasse.

Venom haben hier ein klassisches Metalalbum allerfeinster Güte eingetrommelt. Wer Anspruch sucht, ist hier falsch. Wer aber zu seinem Arbeiterbezirksfeierabendbier gern gute Musik hört und für Alcest-hörende Hipstersäcke nur ein fettes FUCK OFF übrig hat, ist hier verdammt nochmal richtig!

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