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This One Goes To 11

Hach, schön! Trotz dreijähriger Plattenpause sind die Schweden Deadheads schon mit den ersten Noten klar wiederzuerkennen. Irgendwo zwischen mittleren Hellacopters, Gluecifer, The Damned zu „Machine Gun Etiquette“-Zeiten und den punkigeren Songs von Guns N’Roses, mit simplen Riffs, eingängigen Hooklines und viel Energie. Alle eventuellen Sorgen kann man somit schon gleich als unbegründet einpacken.

„This One Goes To 11“ setzt allerdings durchaus den auf „Loadead“ begonnenen Weg zu mehr Variation in Sachen Tempo dabei fort. Dabei schickt das ans Alles-Plattwalzen-Debütalbum This Is Deadheads First Album (It Includes Electric Guitars)“ erinnernde Eröffnungsstück ‚Black Out‘ zunächst ein wenig falsche Fährte. Ja, ein Song wie ‚Somebody Along The Way‘ dürfte sogar manch einem Fan der frühen Mando Diao gefallen, und auch mit dem über fünfminütigen, melancholischen ‚Too Lost To Be Found‘ bedient man durchaus den Indierocker mit. Überhaupt scheint diesmal alles ein wenig, nun ja, weniger spaßorientiert geraten zu sein. Die Gute-Laune-Singalongs sind diesmal in der Minderheit, selbst die Uptempo-Reißer haben diesmal einen eher melancholischen Unterton. Das steht der Band allerdings ziemlich gut zu Gesicht, ebenso wie der verstärkte Einsatz von Keyboards. ‚2 Steps Before The Fall‘ spielt mit einem psychedelisch angehauchten Mittelpart, ‚My Time‘ erinnert gar an ein Meeting von Hanoi Rocks und frühen Lords Of The New Church. Bei allem Support für die Weiterentwicklung sollte man allerdings nicht verschweigen, daß auch „This One Goes To 11“ in Sachen Hitdichte nicht ganz an das zugegeben ziemlich knorke Debütalbum anknüpfen kann und die Highlights der Scheibe eben dann doch die der reinen Rock’n’Roll-Lehre folgenden Uptempo-Songs wie ‚Black Out‘, ‚Lucifer‘ (Ohrwurm!) und ‚Status Low‘ sind.

Skandi-Rock-Experten schlagen hier ohne Zögern direkt zu, denn ohne Diskussion gehören Deadheads nach wie vor zu den Guten. Vor allem, weil sich gottlob keine der das Genre in den letzten Jahren immer mehr verseuchenden Stoner-Rock-Elemente hier finden – hier regieren immer noch Speed und Billigschnaps, nicht Gras und LSD. Aber auch Indiefans, die endlich mal die vegane Lederjacke eintragen wollen, werden sich aufgrund des diesmal relativ niedrigen Asselfaktors hier wohlfühlen. Fein!

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