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The Nacarat

Die Kanadier von Monobrow haben einen neuen Cocktail gemixt. Die Zutaten: Instrumentaler Psych-Rock, Prog-Ansätze, eine Prise Doom, dümpelnde Gitarrenriffs und knackige Bassläufe ohne Ende. Verfeinert mit einer diffusen Science-Fiction-Story ergibt das Songtitel wie ‚The First Vague Rumblings Of Impending Revolution‘ oder ‚We Can Make It Look Like An Accident‘. Das neue Album der 2009 in Ottawa gegründeten Band ist allerdings alles andere als ein Unfall, denn dafür ist es einfach zu gut. Aber vielleicht doch ein wenig: Wie bei einem Unfall kann man einfach nicht wegsehen – oder in diesem Falle – weghören.

„The Nacarat“ ist sperrig, doomig und ein Fest für Stoner. Es ist ein erstaunliches Album geworden, denn bei der Prämisse „Instrumentaler Stoner Rock“ erwartet wohl kaum jemand eine derartige Abwechslung und Spannung, wie sie die drei Kanadier hier auf den Silberling haben pressen lassen. Psychedelische Passagen treffen auf groovende Bass-Riffs, und man fragt sich zwar, welche Geschichte Monobrow mit den fünf Titeln genau erzählen wollen, vermisst aber dennoch keinen Gesang, denn die herauf beschwörten doomigen Klanggemälde entfalten auch so ihre eigene Wirkung im Kopf des Zuhörers und regen damit die eigene Phantasie an. Zehnminütige Songs wirken wie eine geschickte Verschmelzung von Space-Rock à la Hawkwind, Proto-Doom-Metal, Psychedelic Rock und – ja, gibt es so ein Genre? – Stoner-Prog. Hin und wieder erinnert die Musik an alte Black Sabbath Zeiten, zwischendurch werden kleine funkige und gar jazzige Sandkörner in die große Wüste geworfen und im Staub der scheppernden Drums und des kraftvoll-dominierenden Basses aufgewirbelt.

Monobrow beweisen mit „The Nacarat“, dass Stoner-Rock hochspannend sein kann und machen das Instrumentalalbum damit zu unserem Geheimtipp für euch.

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