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The Major Minor Collective

„The Major Minor Collective“ (Century Media Records) heißt eigentlich korrekt „The Picturebooks & The Major Minor Collective“. Dieser Name zeigt schon: Die beiden Musiker Fynn Claus Grabke (Gesang und Gitarre) und Philipp Mirtschink (Schlagzeug) haben sich für ihre neue Scheibe jede Menge Gäste eingeladen. Mit dabei sind unter anderem Neil Fallon von Clutch, Chris Robertson von Black Stone Cherry, Dennis Lyxzén (Refused), John Harvey (Monster Truck), und „Lzzy“ Hale (Halestrom).

Pandemiebedingt vom Touren abgehalten, haben sich die Picturebooks ins Studio zurückgezogen und neue Songs geschrieben. Später ging es dann nach Schweden für weitere Aufnahmen. Das Ergebnis: zwölf Tracks,  davon zehn als Zusammenarbeiten mit anderen Künstlern aus der aktuellen Rock-, Alternative- und Metalszene. Geboren war das Major Minor Collective. Mit vielen der illustren Gäste hat das Duo schon gemeinsam auf der Bühne gestanden, so waren The Picturebooks zum Beispiel im Vorprogramm von Black Stone Cherry, den Bluespills oder auch Clutch zu erleben. Inhaltlich geht es wie von den Picturebooks gewohnt in die leicht psychedelischen Heavy-Blues-Gefilde und groovenden Arrangements und erstklassigen, schnell ins Ohr gehenden Hooklines.

Bluesiger Rock’n’Roll mit rauem Delta-Feeling direkt vom Mississippi. Die Musik ist deutlich beeinflusst von den US-Vorbildern, Americana und Blues sind immer präsent, dazu kommen Anleihen beim Stoner Rock, psychedelische Einflüsse und jede Menge Groove. Da spielt es gar keine Rolle, dass die Jungs eben nicht vom Mississippi, sondern aus dem nordrhein-westfälischen Gütersloh stammen. Schon der Opener ‚Here’s To Magic‘ versprüht mehr Stimmung und Atmosphäre als viele Genrealben der letzten Monate zusammen. Bei allen Songs stimmt die Balace zwischen ruhigeren oder psychedelischen Tönen und der vollen Dröhnung, wie es sie mit ‚Multidimensional Violence‘ gibt, auf dem Gastsänger Erlend Hjelvik (Hjelvik, Ex-Kvelertak) allen Aggressionen freien Lauf lässt.

Elin Larsson von den Blues Pills gibt sich auf ‚Too Soft To Live And Too Hard To Die‘ die Ehre. Herausgekommen ist dabei ein bluestriefendes Duett, das ein wenig klingt, als hätten sich damals Janis Joplin und Jimi Hendrix zusammengetan. Das ist Heavy Psychedelic Blues mit Stoner Attitüde vom Feinsten. ‚Rebel‘ mit Lzzy Hale ist eine straighte Powerballade mit Gänsehautgarantie und wohl der stärkste Song des an Highlights nicht armen Albums.  Durch die vielen musikalischen Gäste entstehen viele unterschiedliche Stile, alle zusammengeführt und -gehalten von den Picturebooks. Das Kollektiv liefert ab, und zwar auf höchstem Niveau.

Zum Schluß gibt es noch ein Experiment: „Song 12“ ist ein Instrumentalstück. Die Idee des motorradverrückten Duos: Jeder ist aufgefordert, seinen eigenen Text zu schreiben und diese Version aufzunehmen. The Picturebooks wollen diese gesammelten Versionen als Playlist online stellen und damit jeden einzelnen musikbegeisterten Fan zu einem Teil des Major Minor Collectives machen. So oder so, das Album ist ein Pflichtkauf für alle Bluesrock- und Psychedelic-Fans.

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