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The Eternal Rest

Durch eher einen Zufall in sozialen Netzwerken wurde whiskey-soda.de auf diese Band aus U.K. aufmerksam. Obwohl dies schon das zweite Album von Engraved Disillusion ist, ihr Debüt kam bereits 2011 raus mit dem Titel „Embers of existance“, scheint es so, als wenn die Metal-Welt bisher kaum Notiz genommen hätte. Doch tatsächlich ist das so, dass es in diesem Bereich zu viele Bands auf dem Markt gibt. Warum also jetzt? Weil sich der Stil dieser melodic death metal Band einfach mal geändert hat, und das so signifikant, dass der Stil einmalig in diesem Bereich ist.

Aber der Reihe nach: Produziert wurde die Scheibe vom Grammy nominierten Karl Groom (DragonForce & Threshold). Engraved Disillusion hielten sich ganze zwei Wochen im Juni diesen Jahres in den Thin Ice Studios in Surrey auf.

Das sensationelle Artwork des Covers von „The Eternal Rest“ wurde von keinem geringeren als Colin Marks vom Rainsong Design (Nevermore, Scar Symmetry and Sylosis) kreiert.

Das alles macht noch kein gutes Album aus, setzt aber schon einmal einen soliden Grundstein.

Engraved Disillusion haben aber seit ihrem Debüt-Album einen wichtigen Schritt getan, sie haben ihren Sänger ausgetauscht. Die Vocals der Band übernahm auf dieser Scheibe und vermutlich auch in Zukunft Matthew William Mead. Zudem kam ein neuer Bassist hinzu: Aaron Preston. Diese Änderungen hört man im Vergleich zum Debüt ganz deutlich. Die Band hat neue Soundelemente eingebracht und was für diese Scheibe entscheidend ist: Clean Vocals! Und das im Death-Metal?

Die Kombination von Clean Vocals gepaart mit Standard-Death-Metal-Riffs ist neu, ungewohnt, harmoniert aber in jeder Linie. Dazu kommen teilweise true metal Melodielinien sowie Songs, die wie im Progressive-Bereich sich bis zu 7 Minuten hinziehen können, und das, ohne langweilig oder nervend zu wirken. Diesen Effekt kennt man allerhöchstens von Fear Factory.

Guitarist Toby Stewart kommentiert das mal so:

„When we started writing the album we made sure to write exactly what we wanted to do even if it took us in some different directions to our other releases. We felt a bit tired of bands having to make the music people expect them to when they’re capable of a lot more. The initial word that we had in our heads when writing album was ‚epic‘. We wanted a huge melodic sound. We feel the songwriting has gone up another level and we’ve achieved exactly what we wanted to on this album.“

Kehren wir zurück zum Cover Artwork und hören uns im Vergleich die Songs an: Hier passt alles zusammen. Das Cover spiegelt die Gefühlslage der Songs perfekt wieder: Melancholisch, düster mit einem heavy aber melodischen Unterbau. Der Track „Lost“ sei hier als ein gutes Beispiel genannt. „Embrace the fire“ und „Into oblivion“ sind dafür typische mit power geladene death-metal Songs. Der letzte Song „The Eternal Rest“ ist das Highlight auf dem Album: 9 Minuten lang, startend leise mit Klavierelementen; beim Einsetzen der Gitarren fast schon ein unterschwelliges düsteres und depressives Musikfeeling, führt der Track einen zu einem soliden Metal-Song mit überwiegend Clean Vocals. Das ist dann kein death-metal mehr, das ist dann schon fast Kunst (würde der progressive Metal-Fan sagen).

The Eternal Rest ist sauber konzipiert und sehr gut produziert. Das Cover-Artwork passt zum Inhalt der musikalischen Atmosphäre. Mit diesem Album verwirklicht die Band ihren Namen und transportiert dem Hörer in eine Engraved Disillusion. Dieses Album hat Qualitätsmerkmale, die manch eine große und bekannte Band nicht aufweist. Zudem ist die Neuausrichtung so einzigartig, dass man die Band nicht in eine Genreschublade pressen kann. Eine Perle des Metals und es sollte nicht überraschen, wenn die Band demnächst einen Label-Deal bekommt.

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