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THE BLACK CROWES – Happiness Bastards

1997 war ein junger Musikfan mit seinem Kumpel bei der Blues-Rock-Band der 90er schlechthin. In der Pubertät eingefangen von dem genialen Album „Shake Your Money Maker“ (1990) und dem ebenso großartigen Nachfolger „The Southern Harmony and Musical Companion“ (1992), konnte er endlich die großen Black Crowes auf einer Europa-Tour sehen. Aber welche Enttäuschung nach der Show. Gerade einmal drei Lieder der beiden Über-Alben schafften es damals ins Programm, auch sonst hinterließ die Performance keinen überzeugenden Eindruck. Danach verschwanden die Robinson-Brüder für eine ziemlich lange Zeit aus der Wahrnehmung des nicht mehr ganz so jungen Mannes, bis ihn vor einigen Wochen die Nachricht einer neuen Crowes-Scheibe erreichte, nicht ohne sowohl die Begeisterung als auch die Enttäuschung von damals wieder wach werden zu lassen. Sofort wurden alle Scheiben noch einmal durchgehört, und die durchwachsenen Longplayer der späteren Phasen ließen an dem neuen Werk zweifeln. Trotzdem wurde reingehört, und das nicht nur einmal!

Ein treibendes Schlagzeug und ein gnadenloser Slide lassen „Bedside Manners“ wuchtig einsteigen, und es ist prompt wie in den besten BC-Zeiten, es kommen noch ein paar weibliche Backgrounds und ein paar Tasten dazu, die sich dann gemeinsam zu einer herrlichen Südstaaten-Rock-Komposition vereinen. Diesem Muster folgt mehr als die Hälfte der insgesamt zehn Nummern, ohne sich dabei zu wiederholen oder gar langweilig zu werden. Anspieltipps wären hier „Rats And Clowns“ oder „Wanting And Waiting“.

Mindestens genauso gut waren die Krähen aber immer schon, wenn sie das Tempo rausnehmen, und die E- gegen die Akustik-Klampfe eintauschen. Das machen sie in „Cross Your Fingers“ (zumindest im Intro), „Wilted Rose“ (hier mit Guest-Spot von Lainey Wilson), „Bleed It Dry“ oder der Schlussnummer „Kindred Friend“, die „Happiness Bastards“ entspannt nach einer knappen dreiviertel Stunde ausklingen lässt.

What The Hell? Nach all den Streitereien (der große Robinson wollte u.a. seine Kollegen – auch seinen Bruder- nur noch als seine „Angestellten“ halten) und mehrfachen Trennungen, muss man wirklich verwundert sein, dass die Black Crowes noch einmal zu einem solchen Meisterwerk in der Lage sind. Im Gegensatz zu 1997 würde sich der nun End-Vierziger freuen, wenn es viele der neuen Lieder in die Show schaffen (und er selber auch), denn wirklich alle Tracks schreien nach Live-Aufführung, und werden wunderbar mit den Klassikern harmonieren. Schaut man nämlich auf die letzten Konzerte, machen die Jungs den Fehler von damals nicht noch einmal, denn die ersten zwei CDs werden mit einem ausreichenden Anteil gewürdigt.

Fazit: All Killer, No Filler!

 

Note: 1

 

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