Songs Of Love And Death
Beyond The Black als Bandname, „Songs Of Love And Death“ als Albumtitel, Vögel, Höhle und die schniecke Sängerin auf dem Cover, die von Stimmfärbung deutlich an Sharon den Adel von Within Temptation erinnert, dazu ein wenig Nighwish-„Once“-Bombast im Female Fronted Metal-(Achtung Wortwitz)-Korsett, das klingt sehr klischeevoll und wenig aufregend. Doch Überraschung: Ist es aber!
Beyond the Black polarisieren, denn es wird schwer diskutiert, inwieweit wir es hier mit einer echten Band zu tun haben. Epik, Pomp, Gothic-Melodien, Emotion, alles stimmt, doch stammen die Songs der Band um Sängerin Jennifer Haben stammen größtenteils von externen Songwritern des Labels Elephant Music bzw, deren Komponisten, die schon DJ Ötzi, Modern Talking oder Schnappi produziert haben. Vorteil hieran ist, dass der Hit- und Ohrwurm-Faktor absolut stimmt und die Herren auch ordentlich die Schwarte krachen lassen können, allerdings zweifelt die Szene an der Authentizität der Band.
Spannend und abwechslungsreich sind die Songs allemal, gut produziert (Sascha Paeth) auch, mit „In The Shadows“ geht es mit einer leicht Santiano-artigen Melodie los, das auch auf „Hydra“ hätte vertreten sein können. Der Titeltrack beginnt mit einer akustischen Gitarre und wuchtet sich mit Nightwish-Opulenz in die Gehörgänge, ohne den Hörer aber mit opernhaften Gesangshöhen in die Knie zu zwingen. Mit dem feinen, leicht schwermütigem Refrain und Gniedelsolo wird der Song zu einem eingängigen Schwergewicht. „Unbroken“ ist eine gefühlvolle Ballade, „When Angels Fall“ zeigt modernes Riffing, Hard Rock-Licks und überraschend derbe Grunts.
„Pearl In A World Of Dirt“ schwenkt in die keltische Richtung und bleibt im gemäßten Härtebereich, „Hallelujah“ beginnt mit ebenso folkhaftiger Melodie, die vom gesamten Ensemble aufgegriffen wird und dann in eine rasend-keifende Kurve geht, um dann wieder auf Bombast zu setzen. Wild-abwechslungsreich, aber sehr belebend. „Numb“ zeigt, dass Beyond The Black auch Chor-Bombast beherrschen, mit „Afraid The Dark“ gibt es nochmal Gegurgel und schweres Tempo, die in reizvollem Kontrast mit der tollen Stimme der Frontfrau und großartigem Refrain ringen. Zum Abschluss gibt es noch das Motörhead-Cover „Love Me Forever“, welches nochmal dick aufträgt.
Insgesamt kann man der Band ein hochklassiges Album attestieren, das starke Songs innehat, ordentlich Härte punktuell bietet und handwerklich einwandfrei ist. Inwieweit die Akzeptanz bei den Fans gegeben sein wird, bleibt abzuwarten. Auch was der Zeittest für das Bandgefüge bringt. Unterm Strich steht aber ein absolut stimmiges Album!