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Skeleton Coast

The Lawrence Arms sind ein bisschen wie alte Bekannte, die man mittlerweile nur noch selten trifft, die aber für Erinnerungen an viele schöne  gemeinsame Unternehmungen stehen. Findet nach längerer Zeit mal wieder eine zufällige Begegnung statt, ist die Freude umso größer, denn meistens kommen gute Stunden dabei heraus. Viel Zeit ist auch bei den US-Amerikanern vergangen. Denn immerhin ist das Vorgängeralbum von „Skeleton Coast“ (Epitaph) schon vor sechs Jahren erschienen und der Abstand von „Metropole“ (Epitaph) zu dessen Vorgänger betrug sogar acht Jahre. Zwischendrin gab es allerdings noch eine Best Of mit dem klangvollen Titel „We Are The Champions Of The World“. Übel kann dieser Name dem Trio jedoch nicht genommen werden, erschien die Zusammenstellung doch auf dem Label Fat Wreck des leicht verrückten Genies Fat Mike. Passender und viel wichtiger ist aber, dass The Lawrence Arms als Marke für qualitativ hochwertigen Punkrock stehen.

Dass „Skeleton Coast“ nahtlos an vorherige Werke anknüpfen würde, wurde direkt mit der ersten Single „PTA“ deutlich. Sie ließ die Fanherzen sofort höherschlagen. Denn die Chicagoer haben nichts an ihrem Erfolgsrezept verändert. Straighte Punkrocknummern wechseln sich mit eher melodischen Stücken ab. Die Stimmen von Brendan Kelly und Chris McCaughan harmonieren dabei wie gewohnt erstklassig.

Aufgenommen wurde „Skeleton Coast“ in den Sonic Ranch Studios in Texas. Viele Meilen um die Ranch herum soll es nur Weite und nichts anderes gegeben haben. Dafür besaß das Studio extrem viele Gitarren, Verstärker sowie eine Menge anderer technischer Spielereien, mit denen die Band erstmals experimentiere. Die eine oder andere Nuance davon schlägt sich auch im Sound des Albums nieder.

Für The Lawrence Arms besitzt der Longplayer eine leicht apokalyptische Ausrichtung. Verantwortlich ist hierfür die Umgebung des Studios. Denn durch die nahe Wüste haben sie sich eine düstere Zukunft mit frei herumlaufenden Kojoton- und Wolfsrudeln vorgestellt. Dies hat zwar keinen direkten Bezug zur aktuellen Situation, der Grundtenor passt für die Punkrocker aber dennoch zu aktuellen Zeit. Deutlich herauszuhören ist diese düstere Stimmung allerdings nicht. Vielmehr sind dagegen die optimistischen Töne vernehmbar, die die Band ebenfalls bewusst verbreiten möchte.

Es ist ein bisschen Schade, dass zwischen neuen Alben von The Lawrence Arms immer so viele Jahre vergehen. Wenn jedoch diese Qualität dabei herausspringt, können Fans hoffnungsvoll warten und sich jetzt schon auf die zweite Hälfte dieses Jahrzehnts freuen.


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