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Neverest

Wer erinnert sich noch an Limp Bizkit? Oder Dog Eat Dog? 4Lyn? H-Blockx? Irgendjemand? Niemand? Schade. So schlecht war die Crossover / NuMetal-Ära nämlich gar nicht. Heutzutage nennt sich ein gewagter Genremix nicht mehr Crossover, sondern Easycore. Vertreter desselben sind Things That Need To Be Fixed aus München, die mit ihrer neuen Platte ‚Neverest‘ das Erbe der Erstgenannten antreten.

Getreu dem Albumtitel brettert das Quintett in den zwölf Songs mit einem Affenzahn durch Metalcore, Rap, HipHop und Pop-Punk, als gäbe es kein Morgen mehr. Eine kurze Pogo-Pause gönnt die Band sich und der geneigten Hörerschaft höchstens während der ruhigeren Parts der aktuellen Single ‚Oceans‘ oder bei ‚I Can Stay‘. Sänger Kle shoutet, rappt und singt sich mit Verve die Seele aus dem Leib, während seine Kumpanen dafür sorgen, dass satte Drumbeats und segelnde Riffs seinen Vocals die angemessen brachiale Kulisse liefern.

Der Sound ist oft allerdings dermaßen dicht, dass der ein oder andere Textteil leider darin untergeht. Das Schöne an ‚Neverest‘: Es bringt Fans verschiedener Genres in einen Moshpit. Metaller werden ‚Scars Like These‘ lieben, HipHopper gehen zu ‚Through The Fire‘ steil, und die Punk-Fraktion feiert zu ‚Press Reset‘.

Dabei biedern sich Things That Need To Be Fixed nicht an oder erwecken den Eindruch, es irgendwie allen recht machen zu wollen. Im Gegenteil: Die Jungs haben ihren Stil gefunden und scheuen sich nicht, scheinbare musikalische Grenzen zu überschreiten und zusammenzuführen, was auf den ersten Blick eigentlich nicht zusammengehört. Das Ergebnis ist eine energiegeladene Platte, die live ein ziemliches Monster sein dürfte. Zeit, die alten H-Blockx- und Limp Bizkit-Scheiben nochmal auszugraben und in Erinnerungen zu schwelgen. Hach.

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