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Mountains And Craters

Cosmono lautet der Name des Elektro-Indie-Projekts des Kölner Musikers und Komponisten Frank Schönhofer. Dieser hat Musik nicht nur im Blut sondern auch studiert. Informatik, Mathematik und Kontrabass…was für eine Kombination! Genau diese spiegelt sich auch in seinem Debüt-Album ‚Mountains And Craters‘ wieder. Einem Arrangement aus digitalen Elektro-Beats und analogen Instrumenten. Die Verschmelzung beider Klangwelten gelingt ihm dabei so gut, dass die Übergänge nahezu fließend sind. Bereits das erste Lied der Platte, ‚Farside‘, nimmt einen direkt mit auf eine kleine Reise von anfänglich verträumten Trance-Parts, in die sich in der zweiten Hälfte ein rockiges Schlagzeug einfügt, welches schließlich in das Brit-poppige ‚One Too Many‘ mit seiner prägnanten Bass-Line und dem eingängigen Refrain überleitet.

‚The Way You Work It‘ erinnert vom Takt und der Stimmlage ein wenig an Depeche Mode. Richtig Rockig wird es hingegen mit ‚Both My Hands‘, das sogar einige Grunge-Elemente aufweist. Highlight des gesamten Albums dürfte aber ohne Weiteres der Ohrwurm erzeugende Titel ‚Olympus Mons‘ sein, der fast schon partytauglich ist und damit am meisten aus der Tracklist hervorsticht. Zuweilen scheint das ‚mono‘ im Namen des Künstlers nämlich für ‚monoton‘ zu stehen. Das betrifft vor allem die Intonation der Stimme, die das gesamte Album hinweg flach wie ein See bei Windstille bleibt. Auch die Gesamtbilanz der Songs erinnert eher an Hügel und Tiefebenen als an Berge und Krater. Andere Musikstile fließen immer nur in ganz kleinen Portionen ein und vermögen nie, die Grundstimmung plötzlich herum zu reißen. Das mag vom Künstler so beabsichtigt sein, nimmt dem Ganzen aber viel an potentieller Dynamik.

Das technische Handwerk beherrscht Cosmono zweifelsohne. Die elektronischen und analogen Klänge greifen geschmeidig ineinander und die Abmischung der Tracks bedarf keinerlei negativer Kritik. Dennoch wirkt ‚Mountains And Craters‘ etwas kühl und distanziert; mehr wie ein musikalisches Experiment als Emotionen befördernde Musik. Vielleicht ein absehbares Ergebnis, wenn ein Mathematiker Musik macht. Etwas mehr Extraversion und weniger Minimalismus hätte dem ansonsten guten Erstlingswerk definitiv nicht geschadet.

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