Mara

Über zwei Jahre ist der letzte Arbeitsnachweis in Form von neuen Songs her. „Grimen“ war ein mächtiges Post-Metal-Werk, das Gloson zwar nicht auf das Niveau einer Kapelle von Cult Of Luna gehoben hat, aber erhobenen Hauptes den Aufstieg in die erste Schwedische Liga beschert hat. Das war Anfang 2017.
Nun haben wir 2019 und das Quartett aus Halmstad hat zwei neue Songs entwickelt. Genau so müssen diese beschrieben werden, denn sie wirken konstruiert und so, als hätten Gloson auf Teufel komm raus eine Weiterentwicklung gewollt. Die ersten Minuten von „Usurper“ klingen so, wie es zu erwarten ist, düster und schwerfällig.
Dann folgt die erzwungene Neuerung: Gesprochene Passagen im gequältem bis gehauchtem Tonus, die den beiden Stücken eine narrative Ebene geben und die Atmosphäre verstärken sollen. Als kurzer Einschub tut dies das neue Element auch genau das, es wird nur zu häufig verwendet, sodass die Dramatik ausufert und folglich den Spannungsbogen abbrechen lässt. Und dann sind die 15 Minuten um, ohne dass der zweite Song „Equinox“ als ein solcher wahrgenommen wird. „Mara“ könnte auch aus einem einzigen epischen Stück bestehen.
Die erdrückende Schwere des Vorgängers kommt ebenfalls viel zu kurz. Etwas mehr überzeugen können Gloson nur dann, wenn sie ihre Wut aus der Dunkelheit heraus brechen lassen, aber auch dann ist diese sehr gezügelt. Der Sturm kommt nicht über sieben Windstärken hinaus, vermag einen insofern nur wenig mitzureißen.
Nach der kontinuierlichen Steigerung beginnend mit dem achtbaren Debüt „Yearwalker„ über die Steigerung von „Cringe“ bis hin zum hochwertigen Album „Grimen“ ist „Mara“ eine Enttäuschung. Gloson haben viel in die Waagschale geworfen, konnten aber leider das bisher gezeigte Niveau nicht halten oder gar ausbauen.
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