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Manifest

Die Disco-Metal-Maschine ist zurück! Trotz aller Spötter, Kritiker und Szenewächter ist klar, was von Amaranthe auf ihrem neuen Album „Manifest“ (Nuclear Blast) zu erwarten ist. Umso mehr überrascht der Opener „Fearless“. Ein geradliniger und kraftvoller Power-Metal-Song mit ordentlich Tempo, eingängigem Refrain, etwas Disco-Beats und abwechslungsreichem Gesang. Gute Laune, Headbanging und das Tanzbein schwingen sind programmiert. Der perfekte Amaranthe-Track!

Während der geneigte Zuhörer überlegt, was da gerade über ihn eingebrochen ist, sinniert der Rezensent, ob es trotz aller Vorbehalte moralisch vertretbar ist, den Skandinaviern tatsächlich eine Glatte 1 zu geben. Doch was ist das? Aus den Boxen kommen Geräusche. Die CD läuft und ist noch gar nicht zu Ende…

Leider kann „Make It Better“ das Niveau des Openers nicht halten. Es ist sogar eines der schwächsten Lieder des Longplayers. Dennoch lässt sich an ihm gut ablesen, wie „Manifest“ weiter verlaufen wird: Trotz des flotten Beginns setzen Amaranthe fortan lieber auf Mid-Tempo mit mal mehr, mal weniger modernen Metal-Riffs. Hinzu kommen eingängige Hooks, ein wenig Synthie-Einsatz sowie etwas Growling gepaart mit dem starken Gesang von Frontfrau Elize Ryd. All dies ist eben typisch Amaranthe. Erfreulich ist jedoch, dass die elektronischen Sounds wieder gut platziert und weniger dominant als auf den Vorgängern wirken.

Wenn Amaranthe diese Zutaten richtig mischen, ist es genau das, was die Fans hören wollen. Die unfassbar catchy erste Single „Viral“ dürfte ihre Herzen dabei höherschlagen lassen und zukünftig für volle Tanzflächen sorgen. „Scream My Name“ fällt vor allem wegen seiner deutlich hervorstechenden und leicht verqueren Synthesizer positiv auf. Ebenso können das eingängige „The Game“ oder das etwas flottere „Archangel“ als gelungen bezeichnet werden. In besonderem Maße sticht die mit Streichern und Klavier arrangierte Ballade „Crystalline“ hervor. Erwähnenswert ist ebenfalls „Do Or Die“, bei dem die ehemalige Arch-Enemy-Sängerin Angela Gossow einen Gastauftritt hat.

Auf „Manifest“ spielt die Band all das aus, was sie schon immer ausgemacht hat. Zwar handelt es sich bei einigen Songs um Standardware der Marke Amaranthe, allerdings dürfte jeder Freund der Gruppe in den zwölf Liedern gleich mehrere Highlights für sich entdecken.

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