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Lower The Bar

„Lower The Bar“ lautet das Credo des neuesten Steel Panther Albums. Das Niveau noch weiter zu senken – darum bemühen sich die Herren einmal mehr redlich mit ihrer famosen Mischung aus infantil-übersteigertem Spinal-Tap-Gehabe und extrem launigen Hair Metal. Vor Unmengen an schweinischen Wortspielen in ihren Texten sind die vier Amerikaner noch nie zurückgeschreckt, nun also im vierten Werk noch mehr. Das alles inklusive dem passenden Look, versteht sich. Die Haare sind auftoupiert und die Gesichter geschminkt wie eh und je, es heißt schließlich nicht von ungefähr „Hair Metal“. Michael, Lexxi, Satchel und Stix sind vor allem auf der Suche nach einem: Dem ultimativen Spaß – und der hat in erster Linie mit Sex und nur nebensächlich mit Rock’n’Roll zu tun. Nun ja. Es ist eine Art Kopulation, irgendwie steckt das zusammen: Die knalligen Songs sind das musikalische Gefährt, um die mehr oder minder relevanten Botschaften an den Mann zu bringen.

Die lauten dann sinnigerweise ‚Goin‘ in the Back Door‘, ‚Pussy Ain’t Free‘ und ‚She’s Tight‘. Was immer man den vier schrillen Herren auch an Geschmacklosigkeiten vorwerfen mag (sofern man es eben nicht als die ultimative Parodie nimmt, die es ist), ihr Geschäft beherrschen sie. Für jeden Geschmack ist wieder was dabei, „Lower The Bar“ ist einmal mehr enorm vielseitig: Es gibt metallische Kracher (‚Goin‘ in the Back Door‘, ‚Anything Goes‘), launige-melodische Midtempo-Nummern (‚Poontang Boomerang‘, groovige Rocker (‚Wrong Side of the Tracks‘, ‚She’s Tight‘) und natürlich rockige Balladen (‚Now The Fun Starts‘, ‚That’s When You Came In‘) – sollten die Girls mal doch nicht auf Action stehen, muss man sie ja doch noch irgendwie rumkriegen. Dabei muss man neidlos anerkennen, daß es über die elf Songs keinen Leerlauf gibt und an der Scheibe alles drum und dran ist: Viele schicke Gitarrensoli, heiße Drumbeats, hohe Pitches und viel, viel melodischer Spaß. Was will man mehr?

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