TAKE OFFENSE – T.O.tality
Welche Spacken legen das Genre Crossover so weiträumig aus, klassischen Heavy Metal, Power Metal, Thrash Metal und Hardcore zu vereinen? Kann solch ein Unterfangen funktionieren? Da ist ein paar Dudes die Kalifornischen Sonne ein wenig zu sehr aufs Gemüt geschienen. Take Offense nehmen diesen Federhandschuh aber mutig auf, und perfektionieren ihre eigenwillige Interpretation von Crossover Thrash jetzt schon auf ihrem zwölften Release seit 2005, „T.O.tality“ (MNRK Heavy).
Auf die Gitarrenarbeit der Axt-Zange wäre sicherlich so manche Metal Band neidisch, doch für den Hardcore Cyco ist das ein wenig zu viel des Guten. Rocky George hat sich immer in den Dienst des Songs gestellt, aber auf „T.O.tality“ nervt das steril entrückte Gedudel schon sehr. Dem entgegen stehen die kehligen, überdrehten Fuck you!-Vocals und die massiven Crew-Souts, die jedem Metalhead den Magen umdrehen. Die teilweise dominanten Bass-Lines wiederum lassen einen coolen Vince Beach-Vibe entstehen, genauso wie die paar funkigen Passagen. Aber der Sound ist dann wieder zu Metal, zu clean.
Adrenalin und Valium im In-Fight
Ihre stärksten Momente haben Take Offense, wenn sie die Thrash Metal-Keule raus holen. Den Midtempo-Parts fehlt einfach die Energie, hier wirken sich die störenden Metal-Elemente am schlimmsten aus. Wie in einer Gummizelle springt der Fünfer zwischen den Stilen hin und her. Aber die vielen langweiligen Instrumental-Abschnitte lassen einen mal durchatmen oder weg rennen oder sich auf die nächste Suicyco Mania vorbereiten. Immer wenn die Fäuste sich ballen, kommt die Ernüchterung auf dem Fuße.
Weder Fleisch noch Tofu, nichts Halbes und nichts Ganzes – „T.O.tality“ weiß genauso zu zünden, wie zu langweilen. „T.O.tality“ ist nicht wirklich mies, aber auch nicht der Knaller. Wirklich schwierig dieser Genre-Mix mit dem mega sauberen Sound. Eigenständigkeit ist gut, aber nicht auf biegen und brechen. Oder? Hm? Nee, dann lieber die Originale um Cyco Miko.
Bewertung: 2-