GÖDEN – Vale of the Fallen
Auf den Winter folgte 2020 Göden. „Beyond Darkness“ ist ein Meisterwerk. Wie ein Horrorfilm, der klassischen Grusel, gottlosen Gothic, Science Fiction und Fantasy auf erlesende Weise verbindet. Ein zweiter Teil wäre eine Todsünde. Eine Fortsetzung wäre unter hoch gestellten Voraussetzungen akzeptabel. Aber „Vale of the Fallen“ (Svart Records) ist wieder ein Meisterwerk geworden, ähnlich, aber anders und doch eine eigenständige Kreation, eindeutig die Handschrift von Mastermimd Stephen Flam.
„Vale of the Fallen“ ist nicht so ausladend und komplex verschachtelt wie der Vorgänger, nur 43 Minuten lang. Dafür geht der Meister einen Schritt zurück in den Winter, um Göden einen Schritt weiter zu bringen. Bereits der Titelsong zeigt eine moderne Version des altehrwürdigen Gothic-Themas. Ruhige, aber abgehackte Bass-Riffs treffen auf epische Keyboard-Nebelschwaden und gehauchten Gesang aus einer anderen Dimension.
Mit Bedacht durch das Tal der Gefallenen
Bereits nach wenigen Minuten hat einen „Vale of the Fallen“ in seinen düsteren Fängen. So dramatisch Göden die verschiedenen Spannungsbögen kreiert, so angenehm unaufgeregt sind die Songs. Viele kleine Ideen schaffen Suspense deluxe, doch nicht durch laute Schreie oder Blut und Gedärme. Durch viele unterschiedliche und interessante Stimmungen führt die versiert komponierte Dreiviertelstunde Doom.
Wie von einer eingemauerten Leiche dringt kehliger, gedämpfter Gesang an die Ohren. Melancholischer, weiblicher Gesang und gesprochene Narration eröffnen weitere Dimensionen in der Erzählstruktur Gödens. Mit Double-Bass und Orchestration prallen Welten aufeinander, nur um in Cinemascope zu einem einheitlichen Ganzen zusammengefügt zu werden.
Wenn Stephen Flam Filme machen würde, dann wären diese ganz in Sinne von Hitchcock oder Ferrera, souverän, eigenständig und kaum einer Kritik würdig. Mit „Vale of the Fallen“ wiederholen Göden sich nicht, oder setzen die mit „Beyond Darkness“ begonnene Geschichte fort. „Vale of the Fallen“ ist eine eigene Geschichte in ureigenen Kosmos Gödens.
Bewertung: 1