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From Hell With Love

Liebesgrüße aus der Power Metal-Hölle: An wem Beast In Black bisher trotz großer Promotion vom Label Nuclear Blast vorbei gerauscht ist, sollte sich nach dem gelungenen und wohlwollend aufgenommenem Debüt „Berserker“ den Nachschlag in Sachen hymnischen Power Metal gönnen. Denn Freunde von Battle Beast werden auch am schmissigen Sound der Band ihre Freude haben.

Nachdem Anton Kabanen eben jene Battle Beast 2015 verließ, gründete er Beast in Black, unterschrieb erneut beim Szeneprimus Nuclear Blast einen Vertrag und veröffentlichte im November 2017 das erste Album seiner neuen Band. Sänger Yannis Papadopoulos kommt zwar nicht an den sirenenhaften Gesang von Battle Beast heran, überzeugt aber vollends durch seine klassische, erdige Metalstimme, die sich etwas kommerzieller in die hymnischen, hochmelodischen Songs von Beast In Black einfügt als in die polarisierende, schrille Variation von Battle Beast. So gesehen hat sich Anton Kabanen mit seinen Mitstreitern schnell von seinen ehemaligen Arbeitskollegen emanzipiert und die besten Elemente übernommen. Treibende Schlagerbeats, flotte Songs, Ohrwurmgitarrenarbeit und mitreißende Vokallinien bestimmten das Debüt und prägen auch „From Hell With Love“, was dem Album eine hervorragende 6. Platzierung in den deutschen Albumcharts einbrachte.

Der Zweitling wartet mit einer gelungenen Mischung aus 80er Nintendo-Keyboard-Effekten, simplen, aber effektiven Rhythmen, klassischen Up Tempo-Power Metal-Songs wie „Cry Out For A Hero“ oder „Repentless“, extrem eingängigen Hymnen a la „Unlimited Sin“ und „This Is War“ sowie natürlich fast schon poppigen Monster-Ohrwürmern wie „Sweet True Lies“ auf, die so genügend Abwechslung und Variabilität bietet, um ein rundum überzeugendes, vielschichtiges Album zu erschaffen, welches die Fans lange dazu animieren wird, immer wieder die „Play“-Taste zu drücken.

Produziert wurde „From Hell With Love“ erneut im eigenen Sound Quest Studio, das Ergebnis bietet einen modernen, druckvollen und transparenten Klang, der weder künstlich noch zu aufdringlich erscheint, sondern den positiven, sich nicht zu ernst nehmenden Charakter der Songs optimal in Szene setzt. Da Beast In Black ebenso wie Battle Beast sich auf die Manga-Serie „Berserk“ bezieht, sorgte erneut Roman Ismailov nach „Steel“ 2012 bei Kabanens‘ Ex-Band für ein entsprechendes Erscheinungsbild bei der Covergestaltung.

Puristen werden mit Sicherheit aufgrund der eigenwilligen Soundeffekte, den großen Gesten und Emotionen, die Beast In Black provozieren, die Nase rümpfen, doch an diese Zielgruppe richtet sich dieses Album auch nicht. Wer also auf Faust-in-die-Luft-recken-und-theatralisch-nach-unten-ziehen-Power Metal steht und mit dem Stil von Anton Kabanen etwas anfangen kann, wird hier keinen Fehler machen, sondern bekommt eine wundervolle Portion Gute-Laune-Songs aus Beast In Blacks eigener Variante der Power Metal-Hölle.

Fans vom Debüt und Freunde der finnischen Variante dieser Metal-Spielart können bedenkenlos zugreifen!

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