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Electric Field Holler

Wann bekommt man schon einmal ein Album auf den virtuellen Plattenteller, das auf der ganzen Linie überzeugt, bei dem jeder Song seine Berechtigung und seinen Platz hat? Richtig. Selten. Doch der kanadische Blues-Rock-Singer-Songwriter schafft genau das auf seinem Album „Electric Field Holler“. Gomes ist ein alter Hase: Seit knapp 20 Jahren ist der Mann aus Toronto Musiker, hat die Welt betourt, mit bekannten Namen wie B.B. King, Johnny Lang oder Chuck Berry gespielt und „nebenbei“ zwölf Alben veröffentlicht. Eine Schande, daß der Mann nicht bekannter ist. Denn das bereits vor einem Jahr im Eigenvertrieb veröffentlichte Album hat alles, was das Herz von Bluesrock-Liebhabern zum Klopfen bringt: Tonnenweise groovige Riffs, tolle, eingängige Melodien und Hooks, variable Gitarrensounds, knackige Solos und Stimmbänder, die mal sanft und mal dreckig schwingen. Letzteres ist das Sahnehäubchen bei diesem Album. Mal klingt er wie Steven Tyler (‚Back Door Scratchin“) – doch Gomes ist um einiges bluesiger als Aerosmith. Trotzdem rockt der Herr mit der lockigen Mähne um einiges härter als Blues-Wunderkind Joe Bonamassa. Nebenbei hat er auch noch den Soul eines Otis Redding (‚The Blues Ain’t the Blues No More‘) in der Stimme. Die Bandbreite von „Electric Field Holler“ ist grandios – und doch ist es reinster Blues. Mit einem gehörigen Schuß Hardrock. An dieser Genregrenze kann man ein Album nicht besser machen.

Anspieltipps: ‚Back Door Scratchin“, ‚Whiskey Train‘, ‚Junk In The Trunk‘, ‚Love Crazy‘.

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