Born To Perish
Oldschool-Thrash-Fans sollten sich vom Eröffnungsmoment der neuen Destruction-Scheibe „Born To Perish“ (Nuclear Blast) nicht verschrecken lassen: Das zum Vierer erweitere Urgestein eröffnet die Platte knüppelnd wie Fear Factory zu guten alten „Demanufacture“-Zeiten im Opener und Titeltrack und legt ein für seine Verhältnisse heftiges Album vor. Weichgespült waren die Südbadener noch nie, doch scheinen die beiden neuen Bandmitglieder (Randy Black am Schlagzeug, Damir Eskiæ an der Gitarre) für ordentlich Wirbel und frischen Wind gesorgt zu haben, sodass Destruction seit gefühlten Ewigkeiten wieder mit zwei Gitarristen operieren und richtig viel Druck bekommen.
„Born To Perish“ versprüht fast das Flair der alten Bandklassiker, wütet und spuckt Galle, jedoch in einer amtlichen, transparenten und modernen Produktion. Während der beginnende Dreierblock „Born To Perish“, „Inspired By Death“ und „Betrayal“ Vollgas gibt und ab und an einen nostalgischen Schwenker zu Bandklassikern wie „Mad Butcher“ oder „Bestial Invasion“ zulässt, zeigen Tempoverschleppungen wie in „Inspired By Death“ oder „Rotten“ Abwechslung und sorgen für durchgängige Aufmerksamkeit. Technisch versiert und rasend wird bei „We Breed Evil“ oder „Ratcatcher“ wieder die blutige Schlachtplatte serviert.
Auch wenn Schmier keine dauerhafte spitzen Töne mehr herausschreit, zeigen sich Destruction so schlagkräftig und abwechslungsreich wie schon lange nicht mehr. Sie besinnen sich auf alte Glanztaten, ohne nur Selbstzitate abzusetzen oder überraschen, wie in „Butchered For Life“: der Song beginnt mit Akustikgitarre und Klargesang. Insgesamt ist „Born To Perish“ ein atmosphärisch dichtes Album, welches nicht nur den gängigen Fans reinlaufen dürfte.