Black Into Blue

The Widowbirds sind ein launiger Retro-Rock-Fünfer aus Sydney, Australien. Die emsigen Herren legen mit „Black Into Blue“ ihr drittes Album in nicht einmal vier Jahren vor. Der Sound der Jungs von Down Under ist ein gefühlvoller Mix aus Rock, Blues und Soul und wird vom europäischen Promoter als „Led Zeppelin meets The Black Keys“ beschrieben. Mit einer Rock-Legende und einem Grammy-Preisträger der letzten Jahre verglichen zu werden, legt die Latte ja eigentlich hoch. Trotzdem hat man seine Hand mit der Annäherung über die beiden bekannten Namen definitiv schonmal an der richtigen Schublade. Der eher gemächliche, psychedelische Sound mit dem gewissen Flowerpower-Flair der frühen 70er Jahre inklusive Hammond-Orgel, eher dezent verzerrten Gitarren und einem generell recht im Vordergrund stehenden soulig-bluesigen (und technisch und emotional hervorragenden) Gesang passt gut in die Schuhe der benannten Vorbilder. Abwechslung gibt es durchaus auch. Der Opener ‚The Rain Has Come‘ peppt den Blues mit einem Funk-Riff auf, ‚Sweet Trouble‘ punktet mit seiner traurigen aber fesselnden Hookline und ‚Dream Catcher‘ macht mit üppigen Hall-Effekten und benebelnder Orgel der Vergangenheit alle Ehre. Dabei biedern sich die Musiker nicht der in den letzten Jahren so allgegenwärtigen Retro-Welle an, sondern ziehen ihr eigenes Ding durch. Wer auf Rock-Klassiker wie Led Zeppelin, Deep Purple, The Doors oder The Grateful Dead oder neuere Phänomene wie The Vintage Caravan oder Blues Pills steht findet hier ein wundervoll-chilliges Quintett mit viel emotionalem Tiefgang.

DanielF

Harte Schale, weicher Kern. Chefredakteur und -metalhead in Personalunion und im "Nebenberuf" Sozialarbeiter, geht Daniels Geschmack von chilligem Americana (Cracker) bis zu kauzigem Indie-Rock (Eels), von klassischem Thrash (Metallica, Megadeth) bis modernem Death Metal (Deserted Fear), von opulent-schrägem Prog-Rock (Opeth, Gojira, Pervy Perkin) bis zu heftigstem Brutal Death Metal (Defeated Sanity, Wormed), von Bluesrock (Gary Moore, Anthony Gomes) bis Classic Rock (Alice Cooper, Queen) - um nur einen Teil zu nennen. Zudem hat er seit den frühen Neunziger Jahren ein leidenschafliches Faible für christliche Rockmusik in genau dieser stilistischen Bandbreite. 

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