At Peace Amongst Chaos
Eine nukleare Explosion hat verheerende Auswirkungen auf die unmittelbare Umwelt. Die Jungspunde von Broken Teeth haben das gleich bei ihrem Debüt am eigenen Leib erfahren. Obwohl ‚At Peace Amongst Chaos‘ das erste richtige Album der Jungs aus Manchester ist, sind sie schon ein paar Jahre unterwegs und mischen die Hardcore-Szene auf. Nun haben sie beim deutschen Metal-Giganten Nuclear Blast unterschrieben und ihre Songs blieben davon alles andere als verschont. Fiese Gitarrenriffs, die alles zerschreddern, was ihnen zwischen die Saiten kommt und Mid-Tempo-Beats, von denen sich Schweizer Uhrwerke noch eine Scheibe abschneiden können. Dazu der schreiende Sprechgesang von Frontmann Dale Graham, der einen zurück in die 80’s katapultiert.
Nun werden die Post-Hardcore-Kids, die ihre Hoffnung in Broken Teeth als neue Have Heart gesetzt haben, enttäuscht sein. Hier ist diese Entwicklung jedoch lobend hervorzuheben, denn der metallische Sound steht den Engländern außerordentlich gut. Außerdem sind sie wahrlich nicht die Einzigen, die nachdem bei Nuclear Blast unterzeichnet haben, nun eine Vorliebe für ausufernde Gitarrensoli und Headbanger-Hymnen entwickelt haben. Auch die New-Hardcore-Legenden wendeten sich vor einigen Jahren vom Oldschool-Hardcore ab und fanden bei Nuclear Blast ein dunkles, härteres Zuhause.
Gut, ‚At Peace Amongst Chaos‘ ist jetzt nicht das abwechslungsreichste Album. Die Songs sind recht klassisch gehalten – fette Mosh-Parts, dynamische Drums und Gitarrenriffs, die drohen die Apokalypse herbeizurufen…das Übliche halt. Die neue Seite von Broken Teeth ist weitaus brutaler auch, wenn die Jungs schon vor ihrer Vertragsunterzeichnung keine unschuldigen Post-Hardcore-Lämmer waren und wussten, wie man auf den Putz haut. Jetzt erinnern die Songs schon an Slayer, wenn sie gerade mal nicht versuchen, ihren eigenen Schatten mit Gitarrenriffs zu überholen. Broken Teeth grooven auf niedrigerem Tempo. So fällt der Vergleich zu neueren Sachen von Hatebreed, Soulfly oder der Cavalera Consperacy leichter. Rohe Metal-Lawinen ohne viel Schnick-Schnack. Broken Teeth besinnen sich auf das Wesentliche, was der Band gut steht und dem Album gut tut. Nach diesem Debüt darf man gespannt sein, was die Jungs aus Manchester noch so drauf haben.