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The Blessed Curse

Manilla Road sind eine dieser Bands, die totaler Kult sind. Sie waren an den Anfängen dabei, kreuzten Hard Rock mit Metal und jeder Menge dieser obskuren Zutaten, die zu Beginn der 80er Jahre wie die Pilze aus dem Boden schossen. Nicht viele dieser Bands haben es geschafft, aber von einigen werden heutzutage Vinyls zu Mondpreisen gehandelt, weil sie eben so kult waren – und sind; Bands wie Liege Lord, Cloven Hoof oder eben auch Manilla Road. Im Gegensatz zu den meisten Bands waren Manilla Road aber nie weg, sondern haben Alben in regelmäßigen Abständen veröffentlicht.

Keines davon traf wirklich den Nerv der Zeit, keines davon hat auch nur annähernd die Reputation von überragenden Releases wie „Open the Gates“ und „Crystal Logic“. Dass sich für diese Alben nur die Die Hard-Fans interessiert haben, mag an der völlig aus der Zeit gefallenen Stilistik der Band liegen – oder aber daran, dass Manilla Road einfach nie wieder die Qualität der Anfangstage erreichten.

Gleich mit den ersten Tönen von „The Blessed Curse“ findet man sich mit den so typischen Akustikgitarren und dem nasalen Gesang dort wieder, wo man sich wohlfühlt. Spätestens mit dem Einsatz der harten Gitarren jedoch weicht die Vorfreude totaler Ernüchterung. Die Produktion klingt wie ein Demo von 1979 – in heutiger Zeit absolut indiskutabel. Die Energie, die Epik, die Intensität der alten Songs werden nicht einmal annähernd erreicht. Das mag auch zu großen Teilen an Mark Shelton liegen, der seinen näselnden Gesang auf diesem Album leider vollkommen uninspiriert und gelangweilt vorträgt. Härte und Kraft sind in egal welchem Teil der Instrumentierung absolut nicht existent. Dementsprechend sind die ruhigeren Stücke wie „Tomes Of Clay“ – veredelt mit orientalischen Gitarren – die besseren Stücke. Keiner der 10 Songs vermag allerdings wirklich zu überzeugen, wenn man nicht absoluter Fan der Band ist. Natürlich – der Sound der Band war schon immer unfassbar misera…..speziell. Wenn man sich aber Songs wie „Astronomica“, „Necropolis“, „The Fires Of Mars“ oder „Dreams Of Eschaton“ anhört, kommen einem die Tränen, wenn man sie mit dem neuen Output vergleicht.

Das Einzige, was die traurige Angelegenheit irgendwie erträglich gestaltet ist die Bonus-CD mit größtenteils sehr ruhigen und akustischen Songs, bei denen die schwache Produktion weniger stark im Vordergrund steht. Eigentlich eine Schande, denn songwriterisch ist das Ganze immer noch genauso ausgefallen und gut wie die gesamte Bandgeschichte. Mit energetischeren Vocals wäre das Ganze gleich zwei Klassen besser.
Verdammt schade,das.

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