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PEROPERO – Massive Tales Of Doom

Als ob wir es nicht schon gewusst hätten: der Weltuntergang naht. „Massive Tales Of Doom“ (Panta R&E) heißt das dritte Album des aus Österreich stammenden und in Berlin lebenden Duos PeroPero. Hinter diesem Namen stehen die beiden Musiker Julian Pajzs (Gitarre, Bass, Synthesizer, Gesang) und Valentin Schuster (Schlagzeug und Background Gesang). Diese Geschichten des Untergangs werden erzählt mit Elementen des progressiven Rocks, der mit voller Breitseite und in dicken Soundwänden auf vertrackte, verfrickelte Rhythmen trifft, auf elektronische Klänge, die durch das Nichts schwimmen. Math-Rock, teils noch melodiös wie im Opner ‚Vermin‘, zunehmend dissonanter, vertrackter, sperriger. Geschickt wird hier teils extreme Komplexität mit ebenso extremer Aggression verbunden, man bleibt dabei aber immer noch lässig, irgendwie groovig, ein bisschen wahnsinnig.

Das klingt in etwa so, als hätten The Hirsch Effekt Frank Zappe gecovert (oder, von der Unmöglichkeit mal ganz abgesehen) umgekehrt. Ohne zusätzliche Gastmusiker oder Instrumente wabern hier Gitarre, Schlagzeug und Retro-Synths um die Wette, wandern die Vocals durch verquere Kantenwelten, während sich der Hörer teilweise in die Frickelsphären der Genremeister Dream Theater versetzt fühlt, zumindest solange, bis der Gesang oder experimentelle Synthieparts wieder das Ruder herum reißen. Das PeroPero-Boot schlingert, trotz den Wellen, auf und ab, auf und ab. Mehr als einmal steht das großes Stirnrunzeln an, das verblüffte Hochziehen der Augenbrauen. Diese „Massive Tales Of Doom“ sind keine Gute-Nacht-Geschichten und selbst für Genrefreunde eine Herausforderung. Easy Listening geht anders.

Aber wer sich darauf einlässt, den erwarten sechs spannende Songs (plus ein Intro, das direkt aus dem elektronischen Klangwelten eines 70er-Jahre-Sci-Fi Films stammen könnte). Musik zum Entdecken, zum Trudeln und Fallen. Der Abgrund erwartet uns am Ende in Songs wie ,Kensor‘ oder dem sperrigen ,Event Horizon‘. Die Band selbst bezeichnet ihre Musik als „Progressive Metal from outer space“, und das trifft es eigentlich sehr gut. Im Weltraum kann man vermutlich bei den langen Reisen etwas verrückt werden.

Note: 2

Vom neuen Album gibt es kein aktuelles Video, daher hier das etwas ältere ,Tongue‘:

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