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Ninja

Scheinbar unsichtbar schleicht sich der schwarz gekleidete Ninja an, und ehe man sich versieht, hat er einen attackiert – in diesem Fall mit präzisen bluesgeschwängerten Riffs und wunderbar stimmigen und verrauchten Vocals.

„Ninja“ heißt das vierte Album der norwegische Psychedelic-Blues-Rocker um Frontfrau Heid Solheim. Die Band Pristine dürfte so manchen von der letztjährigen gemeinsamen Tour mit den Blues Pills bekannt sein. Die Band existiert allerdings schon fünf Jahre länger als die schwedischen Kollegen, hat aber immer noch nicht deren Bekanntheit erlangt. Mit dem neuen Album dürfte sich das hoffentlich ändern, denn die Norweger legen hier ein beachtliches, druckvoll produziertes und ziemlich charismatisches Stück Musik auf den Tisch, das zwar naturgemäß in ähnlichem Terrain wie die Blues Pills grast, aber doch genug Eigenständigkeit und Power bietet, um nicht nur Fans der bekannten Schweden für sich zu gewinnen. Bei Pristine geht es vielleicht noch eine Spur souliger zu, oft sehr psychedelisch, wie etwa im verschroben-groovigen Mittelteil von ‚Ghost Chase‘. Die herausragenden Songwriting-Qualitäten der Pills werden jedoch noch nicht ganz erreicht.

Wenn man Heide Solheim singen hört, wird schnell klar, dass sie das absolute musikalische Zentrum der Norweger ist. Stark herausgearbeitete Gitarren, die obligatorische Retro-Hammond-Orgel und eine tighte Rhythmussektion wissen zu gefallen, verblassen aber doch etwas gegenüber der Energie der Frontfrau. Pristine sind mit „Ninja“ auf dem richtigen Weg, auch wenn das letzte Tröpfchen Qualität und Innovation beim Songwriting noch zum absoluten „Wow“-Faktor fehlt.

Man darf gespannt sein, wohin der Weg führt. Pristine haben sich Zeit gelassen, aber spätestens jetzt sollte man die Band auf dem Schirm haben. Sie haben sich aus dem Dunkeln angeschlichen, eben wie ein richtiger Ninja.

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