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Metaego

Die Band Kramsky sagt euch nichts? Nicht mal nach längerem grübeln? Vielleicht erinnert ihr euch aber noch an Herr Berlin, denn unter diesem Namen war das Quartett aus Trier seit 2013 unterwegs, bis es 2016 unter Kramsky formierte. Daher ist „Metaego“ (Barhill Records/Cargo Records) bzw. Kramsky auch gar nicht so neu, wie es den Anschein erweckt.

Schon vom ersten Moment an ist es die sogenannte „angry pop music“ die einem in den Kopf schießt. Denn genau dieser Ausdruck, den Muff Potter einst etablierte, ist genau das, was auch Kramsky ziemlich gut beschreibt. Post-Punkige Gitarrenriffs streiten sich mit wavigem Schlagzeuspiel um die Herrschaft über zynische Textzeilen. Dissonant bis zum Anschlag.

Auf einer Metaebene, die sonst niemand kapiert.

Noch etwas Kokain, ja bitte!

Du musst was machen, damit die Einstellung stimmt.

Noch etwas Kokain, ja bitte!

Aus „Kokain? Ja Bitte!“

„Metaego“ ist eine sehr düstere Platte geworden, und mit dem dadurch gezeichneten Stimmungsbild lässt sich wahrlich nicht leicht umgehen. Wäre das Album ein Buch geworden, würde man einen Tolstoi mit sich rumschleppen – mindestens. Es ist schwere Kost, die man ein ums andere Mal wieder weg legt, bis man sich endlich nach mehreren Versuchen doch zum durchhalten aufrafft. Ein wenig scheinen Kramsky damit auch Opfer dieser Zeiten geworden zu sein – ohne Krise würde die Beschäftigung mit Metaego vermutlich leichter fallen. Die Band aus Trier liefert mit ihrem zweiten Album den Soundtrack für den Kater der Gesellschaft. Und der tanzt nunmal nicht barfuß und verliebt über Gänseblümchen hinweg, sondern läuft eher ausweichend an den Hinterlassenschaften auf Betonwüsten vorbei.

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