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Bloodlust

Nachdem Body Count bereits mit ihrem Comebackalbum „Manslaughter“ 2014 gezeigt haben, dass Crossover weder tot ist und wie die moderne Version zu klingen hat, legen Ide T und Ernie C. jetzt noch einen drauf und wüten mit „Bloodlust“ derart derbe gegen Politik und gesellschaftliche Missstände, wie man es den mittlerweile etwas betagten Herren gar nicht mehr zugetraut hätte.

Der Mix aus Metal, Rap, Groove und Hardcore funktioniert auch noch nach 25 Jahren und dürfte so manchen Jungspunden deutlich die Grenzen aufzeigen. Body Count beweisen erneut, dass man keine technischen Übersongs schreiben muss, um zu beeindrucken. Manchmal reicht eben Wucht, Emotion, kleine, feine Melodielinien, um tiefgehende Songs und Wirkung zu erzielen.

Der Opener „Civil War“ wuchtet und wartet mit schnieckem Solo von Dave Mustaine (Megadeth) auf, „The Ski Mask Way“ geht direkt in die Knie und überzeugt mit tollem Shout-Refrain, „This Is Why We Ride“ zeigt, wofür Body Count stehen: Große, simple, aber effekte Lead Gitarre mit viel Hall, der unverwechselbare Sprechpart von Ice T und dann hymnische Raps, in der Kombination sowie Polizeisirenen- und MG-Samples mit ganz viel Tiefgang. „All Love Is Lost“ – ein Titel ist Programm, agressive Gangshouts und Max Calavera-Gastbeitrag leiten zur Slayer-Hommage „Raining In Blood/Postmortem“ über, bei der Ice T auf seine eigene Art erklärt, wie es zu Body Count kam und was Slayer für die Band bedeutet. Sehr gelungen!

„Walk With Me…“ thrasht beeindruckend mit Gastsänger Randy Blythe von Lamb Of God, das Abschluss-Finale „Here I Go Again“, „No Lives Matter“, der Titeltrack und „Black Hoodie“ zerbröselt dann den kläglichen Rest, sollte noch ein Stein auf dem anderen stehen.

Die alten Herren sind immer noch in the house, äußerst aggressiv drauf und stecken verpackt in sattem Sound wohl den Großteil aller neuen Bands locker in die Tasche. Ganz großer Sport!

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