Life Is Good

Es ist gut, immer Guinness im Haus zu haben. Oder zumindest zu wissen, wo der nächste Irish Pub ist, am besten noch mit Livemusik. Wenn wir über folkigen Punkrock mit irischen Einflüssen reden, müssen wir natürlich Flogging Molly erwähnen. Sechs Jahre liegt das letzte Album jetzt schon zurück, auch wenn die Band seitdem nicht untätig gewesen ist und immer wieder fleißig getourt ist und das Leben genossen hat. Denn: „Life Is Good“, so heißt jetzt auch das neue Werk der Kalifornier um Frontmann Dave King.

Akustische Gitarren, Tin Whistles und ein eher zurückhaltender Ton eröffnen die neue Scheibe, auf der sich Flogging Molly interessanterweise weniger als zuvor mit dem Punk beschäftigen, sondern der Folk ganz klar im Vordergrund steht. Schunkeln statt Pogen ist hier angesagt, und zum Durchatmen bleibt auch immer wieder genug Zeit. Na ja, man wird ja auch nicht jünger. Das ist aber nicht schlimm, denn musikalisch bewegt sich der neue Output der Band immer (oder gerade deswegen) auf hohem Niveau.

Ja, „Life Is Good“, aber das Leben ist auch ruhiger geworden, zumindest auf diesem eher zurückhaltenden und nachdenklichen Album. Stilistisch bleibt vieles beim Alten: Irish Folk meets Rock, hin und wieder schimmert die Punk-Attitüde noch etwas durch, Fiddle und Akkordeon treffen auf Banjo, Mandoline und ein paar groovige Gitarren und eingängige Melodien. In ‚Welcome To Adamstown‘ überraschen zudem Mariachi-Trompeten und sorgen für gute Laune. Ein bisschen Fiddler’s Green, ein bisschen Dropkick Murphys, generell eher entspannt als rotzig, so kommt das gute Leben herüber. Ab und zu darf auch mal kräftig mit dem Fuß aufgestampft werden, zum Beispiel bei ‚Reptiles‘, einem der besten Songs des Albums. Am Ende der CD heißt es ‚Until We Meet Again‘. Bei diesem gelungenen Output freuen wir uns jetzt schon auf das nächste Mal.

Auch wenn es also überwiegend entspannt zugeht, laden fast alle Songs zum (gemächlichen) Mitgröhlen im nächsten Irish Pub ein. Darauf jetzt schnell ein Guinness.

Michael

Michael kam über die Konzertfotografie zu Whiskey-Soda und verbindet das Bildermachen gerne mit Konzertberichten und CD-Rezensionen. Als Chefredakteur für den Bereich Bluesrock mag er aber auch viele aus dem Blues entsprungene Genres wie diverse Metal-Spielarten. Daneben landen gerne Progressive- und Classic Rock und Americana auf seinem Drehteller, bevorzugt auf klassischem Vinyl. Wenn dann noch Zeit bleibt, findet ihr Michael bevorzugt im (Heim)Kino oder natürlich irgendwo da draußen zum Fotografieren. 

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