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KINO veröffentlichen zweites Album

Eines der vielversprechendsten Allstar-Projekte der Progszene geht in die zweite Runde: dreizehn Jahre nach dem Debütalbum „Picture“ folgt nun am 23. März 2018 erneut beim Inside Out-Label das zweite Werk der britischen Formation Kino.

Die Ursprungsbesetzung von Kino bestand aus John Mitchell, damals hauptsächlich als Gitarrist von Arena bekannt, Marillion-Basser Pete Trewavas, Ex-It Bites-Keyboarder John Beck und Ex-Porcupine Tree-Drummer Chris Maitland. Nicht unbedingt so spektakulär wie das Lineup von Transatlantic, bei denen Trewavas ja ebenfalls aktiv war/ist, aber durchaus eine gestandene Reihe von Prog-Größen, die damals das Studio enterte. Auch das Resultat war kein überkandideltes Mega-Frickelwerk, sondern ein Album an der Schwelle von Pop, Prog und saftigem Rock, das vollkommen ohne Siebziger-Atmosphäre auskam, höchst modern wirkte und durchaus Erinnerungen an ein Update des It Bites-Sounds und Mitchells Alternative-beeinflusstes The Urbane-Projekt hervorrief. Nach dem Kino-Album und einer Tour, bei der Chris Maitland von It Bites-Drummer Bob Dalton ersetzt wurde, beschlossen Mitchell und die beiden Ex-Beißer schließlich gemeinsam mit Lee Pomeroy It Bites zu reaktivieren, was im Prinzip das Ende von Kino besiegelte.

Auch wenn „Picture“, so der Name des Kino– Debüts, keinen riesigen Verkaufshit darstellte, ebnete es doch mit gleichermaßen eingängigen wie anspruchsvollen Songs wie ‚Letting Go‘, ‚Leave A Light On‘ und ‚Swimming In Women‘ den Weg für eine ganze Menge ähnlich klingender Bands wie Frost*, Lonely Robot, Kiama oder Lifesigns, bei denen „überraschend“ oft John Mitchell beteiligt war. Die Nachricht, daß Trewavas und Mitchell ihr gemeinsames Projekt wiederbeleben würden, kommt ergo zu einem durchaus überraschenden Zeitpunkt. John Beck ist diesmal zwar nur als Gastmusiker involviert, doch Mitchell verspricht, sein Spiel sei trotzdem über das komplette Album verteilt. Am Schlagzeug sitzt diesmal Craig Blundell (Steven Wilson, Lonely Robot): „Diesmal war Craig die offensichtliche Wahl als Drummer, soweit es mich betrifft. Ich habe so oft mit ihm zusammengearbeitet, sodass hier wirklich gar kein Anderer infrage kam.“ Laut Ankündigung soll das neue Album „Radio Voltaire“ sowohl neue Richtungen erkunden als auch die Fans des Debüts zufriedenstellen.

„Der Titel klingt sehr cool, und natürlich gibt es auch eine offensichtliche Verbindung zu der Band Cabaret Voltaire.“

erzählt Mitchell. Besagte Band veröffentlichte auf ihrer 1985er Doppel-EP „Drinking Gasoline“ interessanterweise auch einen Song mit dem Titel ‚Kino.

„Aber Voltaire selbst, der Philosoph aus dem achtzehnten Jahrhundert, hatte eine Faszination für den Tod, was mich wiederum ansprach. Er stand auch für Rede- und Religionsfreiheit ein. Dazu gefiel mir die Vorstellung einer Radiostation, die seine Einstellung zum Leben reflektiert und sich über den ganzen Bullshit, der in der Politik vorzuherrschen scheint, hinwegsetzte. Ich denke, das wäre eine Art von Radiostation, die reflektiert, was viele von uns heute gerne hören würden.“

Die Tracklist für die Vinyl- & Download-Ausgaben:

The Dead Club
Idlewild
I Don’t Know Why
I Won’t Break So Easily Any More
Temple Tudor
Out Of Time
Warmth Of The Sun
Grey Shapes On Concrete Fields
Keep The Faith
The Silent Fighter Pilot

Als Bonus Tracks gibt es auf der Deluxe-Digipack-Edition noch folgende Songs:

Temple Tudor (Piano Mix)
The Dead Club (Berlin Headquarter Mix)
Keep The Faith (Orchestral Mix)
The Kino Funfair

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