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FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE – „Seit wann sind Schlagzeuger Künstler?“

Wer hätte vor zehn Jahren nur einen Pfifferling auf die Hannoveraner von Fury in The Slaughterhouse gesetzt? Aufgelöst und auf Nimmerwiedersehen in der Versenkung verschwunden. Gut, ein einmaliges „Klassentreffen“, aber ansonsten, machte jeder so seins. Dann, Frühjahr 2017, sollte es nochmals einen Einzel-Gig geben, aber weil die Arena in der Niedersächsischen Landeshauptstadt dreimal innerhalb weniger Stunden ausverkauft war (mehr als 40.000 Tickets!), und es weitere zahlreiche Anfragen gab, wurden ein paar Sommer-Shows angehängt, die bei dem Sextett (plus Zusatz-Mann Martin Huch) aber offensichtlich die Spielfreude zurückbrachte, und sie nach einem starken Comeback „NOW“ in wenigen Tagen mit HOPE bereits den zweiten Longplayer veröffentlichen. Bereits vorm Release sind die Herren nun erneut auf großer Open-Air-Tournee unterwegs, Premiere ist heute im ostfriesischen Aurich. Wir hatten vor dem Konzert übrigens die Gelegenheit, mit Gitarrist Christof Stein-Schneider ein ausführliches Interview zu führen, das Ihr pünktlich zum Release von HOPE am 28.07. hier bei uns lesen könnt!

Zum Hoffnungsmotto der Konzertreise haben die Musiker sich überlegt, in jeder Stadt eine ehrenamtlichen NGO zu unterstützen, und so kommen Christof und Kai um 19.15 Uhr auf die Bühne, um einen Spendenaufruf für die heutigen Gäste der Aktion „Stark gegen Krebs“ zu machen. Das sehr ordentlich gefüllte, wenn auch nicht ausverkaufte Gelände ist im Anschluss trotz der mäßigen Temperaturen bereits beim Support „3 miles to Essex“ gut drauf, und Volker Rechin wird ein mehr als freundlichen Empfang bereitet.

Aber natürlich warten alle auf Fury, und die legen direkt mit dem Klassiker „Cut Myself Into Pieces“ los. Direkt sind alle Hände oben. Nachgelegt wird mit „Letter To Myself“ vom letzten Werk, bevor es eine Handvoll noch unveröffentlichter Nummern aus der erst in vier Wochen erscheinenden CD gibt. Diese werden logischerweise ein wenig verhalten, aber dennoch kräftig beklatscht entgegengenommen. Aber nicht nur die neue Scheibe wird gespielt, auch das Über-Album „Mono“, das in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag hat, wird mit einem knappen halben Dutzend Tracks gewürdigt. Ein Glück ist die Pandemie vorbei, und Frontmann Kai kann ohne Berührungsängste derweil ein Bad in der Menge nehmen, und singt kurzerhand „front of stage“. Nach einer halben Stunde gibt es einen Akustik-Teil, zu dem Drummer Rainer Schumann ganz nach vorne an die Bühne kommt, und sich des ungewohnten Rampenlichts erfreut.

Thorsten hat ein wenig Angst, „dass Rainer nun durchdreht“, aber da dieser bei den Strandkorb-Konzerten in der Corona-Zeit einen so ungünstigen Platz auf der Bühne hatte, und von unten kaum gesehen werden konnte, gönnt er dem Kollegen, das ungewohnte Gefühl, denn „Künstler brauchen die Aufmerksamkeit!“ Die Menge unterstützt ihn mit lauten „Rainer“- Rufen. Um seinen Taktgeber aber direkt wieder zu erden und auf den Boden der Tatsachen zurückholen, wirft Christof frotzelnd ein: „Seit wann sind Schlagzeuger denn Künstler?“, was zu großem Gelächter, selbst beim Angesprochenen führt. Es folgen drei ruhige, bevor es wieder mit den rockigeren und lauteren Songs weitergeht. Ein wenig merkt man die Premieren-Aufregung bei den Herren, aber auch wenn nicht jeder Ton sitzt, nimmt das niemand übel. Die Band kann selbst achselzuckend drüber schmunzeln. Alle sind gut drauf, und insbesondere die Hits werden lauthals mitgesungen. Von denen sind logischerweise alle am Start: „Milk& Honey“, „Radio Orchid“, „Every Generation Got Its Own Disease“ und „Trapped Today, Trapped Tomorrow“, bevor das reguläre Set mit dem Mega-Knaller „Time To Wonder“ und einem nicht enden wollenden Chor endet.

Aber auch das soll es noch nicht gewesen und die Jungs kommen zurück, und haben u.a. noch „Won´t Forget These Days“, „Kick It Out“  und das finale „Bring Me Home“ im Gepäck, bevor nach über zwei Stunden Spielzeit wirklich Schluss ist. Die neuen Lieder fügen sich wunderbar ins Programm ein (Spoiler: das gesamte HOPE-Paket ist ziemlich gelungen!), der einzige Störfaktor ist der viel zu kalte Sommerabend, aber hey, immerhin hat es nicht -wie fast den gesamten Tag- geregnet! Ansonsten gehen alle Zuschauer*innen mit einem Strahlen nach Hause, und auch auf der Bühne blickt man bei der Verabschiedung in sehr zufriedene Gesichter.

SETLIST:

1 Cut myself into pieces
2 Letter to myself
3 Better Times will come
4 Why Worry
5 Radio Orchid
6 Pure Love
7 Friendly Fire
8 Words
9 Dead and Gone
10 Haunted Head and Heart
11 Dancing in the sunshine
12 S O S
13 So are you
14 Good day remember
15 Don’t give up
16 Trapped today
17 Every generation
18 Milk and Honey
19 Time to wonder
 
20 More than a friend
21 Wont forget
 
22 Far cry from home – Who am I
23 Kick it out
 
24 Bring me Home

 

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und so geht die HOPE-TOUR weiter:

14.07.23 München, Tollwood Festival Nicolaidis
YoungWings Stiftung https://www.nicolaidis-youngwings.de

15.07.23 Büren, Open Air
Dunkelsziffer e.V. https://www.dunkelziffer.de

21.07.23 Bremen, Seebühne
Sea Shepherd Deutschland e.V. http://www.sea-shepherd.de

22.07.22 Halle (Saale), Peißnitzinsel
Friedenskreis Halle e.V. https://www.friedenskreis-halle.de

28.07.23 Gelsenkirchen, Amphitheater
Deutsche Parkinsonvereinigung e.V. https://www.parkinson-vereinigung.de

29.07.23 St. Goarshausen, Loreley
Ubomi e.V. https://www.ubomi.net

10.08.23 Dresden, Junge Garde
Afrika Rise e.V. https://www.afrikarise.de

11.08.23 Erfurt, Open Air am Central Park
AMSOB e.V. https://amsob.de/

12.08.23 Berlin, Zitadelle
Stiftung des 1. FC Union Berlin e. V. https://fc-union-stiftung.de

18.08.23 Braunschweig, BraWo Bühne
Freibad Clenze e.V. https://freibadclenze.de/

19.08.23 Hannover, Gilde Parkbühne
Die!!! Weihnachtsfeier https://www.weihnachtsfeier-für-hannover.de

26.08.23 Lübeck, Kulturwerft
Gollan Zuckerschnuten e.V https://www.diabetes-kids.de

01.09.23 Losheim, Seebühne
Commune gGmbH https://commune.gmbh

02.09.23 Gießen, Kultursommer
Wacken Foundation https://www.wacken-foundation.com

09.09.23 Stuttgart, Freilichtbühne
Kultur Für Alle – Stuttgart e.V. https://kultur-fuer-alle.net

10.09.23 Köln, Tanzbrunnen
Little Homes e.V. https://www.little-home.eu

 

Tickets zur Tour gibt es hier.

 

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Fotocredit: Wollo@Whiskey-Soda

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