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Fall Together Again

Andy Burrows behält es bei, sein gutes Timing. Seine Platten bringt er beständig im letzten Jahresviertel raus, wenn Dunkelheit und Kälte langsam übernehmen und die Menschen ein erhöhtes Bedürfnis an Harmonie und Wärme haben. Genau die hat er vor exakt zwei Jahre mit ‚Company‘ verbreitet, und das liefert er auch jetzt wieder mit ‚Fall Together Again‘ ab.

Die Mission ist also einmal mehr erfüllt. Auch wenn Burrows diesmal neuen Inspirationen folgt. Emanzipieren will er sich wohl von seinem bisherigen Schaffen, sowohl solo als auch mit Razorlight oder We Are Scientists, und besinnt sich auf die Musik der 1970er. Ein Schritt weg geht er vom pubertären Indie-Pop hin zu zeitloseren Tunes mit Soul-Anleihen.

Der Ton von ‚Fall Together Again‘ ist also ein etwas anderer, die Art und Weise ist freilich die altbekannte. Andy Burrows fürchtet sich bekanntermaßen nicht vor großen Melodien und Pathos, vor orchestralen Arrangements und butterweichem Gesang in höchsten Tonlagen. Durchweg zeigt er sich von seiner soften Seite. Mit dieser Konsequenz – und dank der Tatsache, dass der Brite nunmal ein sugezeichneter Songwriter und Sänger ist – funktionieren seine Songs, die bei Anderen als unerträglicher Kitsch enden würden.

Natürlich, der Hörer muss sie schon wirklich mögen, die Burrows’sche Intensität. Wer es doch eher mit seinen älteren Werken hält, der freut sich über den Gastauftritt von Tom Smith in ‚Watch Me Fall Again‘, eine schöne Wiederauflage ihrer Smith & Burrows-Kooperation. Ansonsten kann man sie schonmal wagen, die Flucht in die rosarote Gegenwelt für eine gute halbe Stunde.

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