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Danzn

Labrassbanda präsentieren mit „Danzn“ (Polydor/Universal Music) bereits ihr fünftes Studioalbum. Gleichzeitig strafen sie damit all jene Lügen, die der eigenwilligen Blechblastruppe einst keinen (Bar)Fußbreit in der Branche zugetraut haben. Dreizehn Jahre umfasst die Karriere mittlerweile und führte die Combo von Bierzelten zu großen Rockfestivals und von der bayerischen Heimat hinaus auf ausgedehnte Welttour.

Leicht gelangweilt von der immerwährenden Frage danach, warum im Dialekt gesungen wird, wurde „Danzn“ nach der Reaktion im Ausland benannt, wo sich diese Frage eher selten stellt, dafür aber die Wahrnehmung im Moment zählt. So beginnt der Opener „InDiHö“ mit fanfarenartigen Bläsersätzen, gefolgt von einem wirbelnden Beat und einem unumstößlichen Optimismus. „Gipshax“ klingt als ob Michael Jackson‘s „Billie Jean“ den Soultrain tanzt: viel Disco, viel Soul und unbändiges Tanzverlangen. Obwohl das Albumkonzept schon durch den Titel festgesteckt ist, haben sich Labrassbanda nicht nur dem eigentlich naheliegenden Partymoment gewidmet. Es werden über das ganze Album hinweg immer wieder Themen wie Umwelt, Nachhaltigkeit und eine gesunde Antihaltung eingestreut.

Auf „Danzn“ klingt die Chiemgauer Bläsertruppe ziemlich poppig, eingängig und nicht mehr ganz so sperrig. Oder anders: Der Weg, der auf dem Vorgänger „Around The World“ beschritten wurde, wird konsequent weitergegangen. Es gibt ein wenig Balkanbeats hier, etwas Tangofeeling da, leichtfüßige Melodien und Mariachi-Klänge dort. Irgendwo zwischen durchtanzter Nacht und der darauffolgenden philosophischen Diskussion am Küchentisch liefern Labrassbanda den Soundtrack: Das kritische Hinterfragen auch des eigenen Ichs (Küchentisch!) und tröstliches Umarmen (Tanzen!).

 

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