|

Return From The Shadows

Für Freunde des klassischen Schwermetalls hält das schwedische Label Ulterium Records jede Menge Stoff einheimischer und internationaler Bands bereit. Die aus der Slowakei stammende Truppe Within Silence tritt mit mit der Neuveröffentlichung „Return From The Shadows“ in die Fußstapfen ihres eigenen Debütalbums „Gallery of Life“. Da gibt es ziemlich viel Bekanntes, aber auch ein paar feine Melodien zu entdecken.

Nimmt man den Titeltrack ‚We Are The Ones‘ als Maßstab für das ganze Album, dann ist die Begeisterung vielleicht erstmal nicht ganz so groß. Within Silence arbeiten sich in diesem Stück an den üblichen Stilmitteln des Power Metal ab, ohne großartig Neues zu liefern. Handwerklich stimmt da so ziemlich alles, Ohrwürmer klingen aber anders. Die Soli in der zweiten Hälfte des Songs geben allerdings einen Vorgeschmack auf die Spielfreude der Band, von der man gleich noch mehr hören wird.

Und ja, es wird besser. Spätestens in der zweiten Albumhälfte finden sich einige schöne Melodien in knackig arrangierten Songs. Im Vergleich dazu wirken die ersten vier Titel wie eine routinierte Aufwärmübung, die man eben über sich ergehen lassen muss. Mit dem siebzehnminütigen (!) ‚In The Darkness‘ bemüht man sich um neue Maßstäbe in Sachen Songlänge, dagegen wirken Zehnminüter wie der letzte Song ‚Return From The Shadows‘ schon beinahe unspektakulär. Beide Titel sind allerdings nicht nur lange sondern kombinieren Schrammel-Riffs mit epischen Chören und majestätischen Refrains.

Dazwischen passiert auch noch einiges. Lieder wie ‚The Final Victory‘ warten mit schönen Melodien auf und verbreiten fast so etwas wie positive Atmosphäre. Das hat vermutlich auch mit der Thematik des Albums zu tun, die vom Aufbruch aus der Dunkelheit ins Licht erzählt. Die mit charmantem Akzent vorgetragenen Texte mögen gelegentlich etwas pragmatisch sein, damit kann man sich aber arrangieren.

Fazit: Schade, dass es solange dauert, bis Within Silence ihre ganze Kreativität auspacken. Bis dahin haben potentielle neue Fans vermutlich schon abgeschalten. Wer bis zur zweiten Hälfte durchält, bekommt aber noch so manches Schmankerl geboten, das die Band zumindest im soliden Mittelfeld des klassischen Power Metal verortet.

(geschrieben von Michael Seiler)

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar