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City Of Heroes

„City Of Heroes“ – Die Stadt der Helden. Eine ganze Stadt voller Helden? Nun, ein paar musikalische Helden gibt es da zumindest, insbesondere Michael Kiske und Amanda Somerville, aber auch Mat Sinner oder Magnus Karlsson haben ja in der Metal-Szene durch Bands wie Primal Fear durchaus einige Bekanntheit. Ob sie nun Helden sind, muss jeder selbst entscheiden. Nach der ersten gemeinsamen Produktion aus dem Jahre 2010 haben sich das Urgestein der deutschen Metal- und Hardrock-Szene Michael Kiske (ex Helloween, Place Vendome, Unisonic)und die amerikanische Sängerin Amanda Somerville (Trillium, Gastauftritte für Avantasia) erneut zusammen getan und legen mit „City Of Heroes“ das zweite Album vor.

Das Projekt „Kiske/Somerville“ geht auf eine Initiative von Serafino Perugino zurück, dem Chef des Labels Frontiers Records. Wie schon auf dem gemeinsamen Erstling holten sich Michael Kiske und Amanda Somerville Unterstützung durch Mat Sinner und Magnus Karlsson (Primal Fear), die auch das überwiegende Songwriting für das Album übernahmen. Und was ist jetzt dabei heraus gekommen? Rock ist dabei heraus gekommen, melodiöser, eingängiger Rock mit sauberer druckvoller Produktion. Nicht mehr und nicht weniger.

Das Album legt mit dem Titeltrack schnell und kraftvoll los, zu den durchaus harten Gitarren gesellen sich das treibende Schlagzeug (Drums: Veronika Lukesova) und schließlich die beiden Stimmen, die überwiegend abwechselnd, selten aber auch gleichzeitig singen. Stimmlich sind beide Vokalisten über jeden Zweifel erhaben, man hört Michael Kiske die Jahrzehnte der Erfahrung an. Amanda Somerville hat ohnehin eine wunderbare fast elfenhafte Gesangsstimme. Musikalisch werden die Genres Power-Metal ebenso bedient wie Symphonic / Gothic Metal, wobei Tracks wie ‚Walk On Water‘, ‚Salvation‘ oder der Titelsong hervorstechen, ansonsten hin und wieder leider auch etwas Langeweile durch Vorhersehbarkeit aufkommt, da viele Titel doch ähnlich gestrickt sind: Amanda Somerville und Michael Kiske singen abwechselnd, es folgt ein schmissiger Refrain, zwischendurch ein kleines Gitarrensolo – und dann geht es von vorn los. Nichtsdestotrotz ist das alles hochwertig produziert und unterhaltsam – nur eben nicht wirklich neu. Mit ‚Ocean Of Tears‘ gibt es noch die obligatorische Ballade mit Streicherschmelz. Dafür darf dann im folgenden ‚Open Your Eyes‘ wieder mit vorpreschenden Drumbeats abgerockt werden.

Das Material auf „City Of Heroes“ wurde natürlich auf die beiden Sänger zugeschnitten – und so klingt das Werk auch wie eine Mischung aus Avantasia, Trillium aber auch ein wenig Unisonic oder Edguy – also nach melodischem Rock, der nie zu hart wird und immer in eher braven Regionen bleibt. Man hätte beide Stimmen doch gerne noch etwas intensiver gehört. Ja, und das ist vielleicht dann doch das einzige größere Problem dieses Albums, das unterm Strich ein wenig zu glatt gebügelt, poppig und austauschbar wirkt. Das aber auf hohem Niveau, so dass man – auch aufgrund der erwähnten Knallernummern – das Album unterm Strich als gelungen bezeichnen darf.

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