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BRAINRAGE-Tour 2022 – Ein Power-Metal-Abend in München

Das Damoklesschwert schwebt derzeit über vielen Clubs und Konzert-Veranstaltern: In der Branche gibt es massive Klagen über zum Teil sehr schlechte Vorverkaufszahlen und steigende Kosten. Die Power-Metal-Legenden Brainstorm und Rage waren in der Vergangenheit eigentlich ein Garant für volle Hallen. Ob diese beiden Bands auch von der aktuellen Krise betroffen sind, hat unser Redakteur Andre im Münchener Backstage-Club erfahren.

An einem Sonntag über die A9 nach München? In der Regel bedeutet dies eine entspannte Fahrt. Heute ist jedoch einiges anders. Ein unbedeutender Fußballklub aus der bayerischen Metropole sorgt mit seinem Heimspiel im Schlauchboot genannten Stadion für sehr hohes Verkehrsaufkommen.

Dennoch wird das Backstage in München rechtzeitig vor Konzertbeginn erreicht. Doch auch hier ist heute alles anders. Ein gähnend leerer Parkplatz sowie die nicht vorhandene Schlange vor dem Eingang lässt befürchten, dass die derzeitige Situation auch heute in München um sich greift. An dem Lineup kann es nicht liegen. Bereits seit den 80ern machen die Power-Metal-Bands Brainstorm und Rage mit zahlreichen Veröffentlichungen und großartigen Konzerten auf sich aufmerksam. Als Support haben die beiden Headliner die Bouzouki-Rocker von Tri State Corner mit nach München gebracht. Die Besucheranzahl ist in München leider sehr überschaubar.

Die Band nutzt ihre 45 Minuten, um unter anderem einige Stücke ihres aktuellen Albums „Stereotype“ zu präsentieren. Beim vorhandenen Publikum kommt die Mischung aus Stromgitarren in Verbindung mit einer Schalenhalslaute, welche von Janni perfekt beherrscht wird, sehr gut an. Einige Hardcorefans in der ersten Reihe singen frenetisch jede Zeile mit. Wie schon auf dem Rockin´ Midsummer agiert Sänger Lucky permanent mit den Fans vor der Bühne und gibt die ein oder andere Anekdote zum Besten. Am Merchstand ist erkennbar, dass die Band in München einige Fans dazugewonnen hat.

 

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Nach dem durchaus gelungenen Auftritt betritt mit Rage der erste Headliner des Abends die Stage. Für Lucky ist Doppelschicht angesagt. Stand er wenige Minuten zuvor noch bei Tri State Corner am Mikrofon, bearbeitet er bei Rage seit 2015 das Drumset. Relativ neu hingegen sind die beiden Gitarristen Jean Bormann und Stefan Weber, welche seit 2020 die Äxte bei der Band aus dem Ruhrpott schwingen. Die beiden Lausbuben haben sichtlich Spaß an diesem Abend. Wie schon auf dem Metalfest in Pilsen sind die beiden permanent in Bewegung. Bandgründer, Sänger und Bassist Peavy Wagner lässt sich von der guten Laune anstecken, was an seinem permanenten Lächeln erkennbar ist.

Auch Rage kommt mit neuem Material nach München. „Resurrection Day“ wurde 2021 veröffentlicht und kommt bei den Metalheads vor der Bühne richtig gut an. Der Song „A New Land“ hat definitiv Ohrwurm-Charakter. Natürlich dürfen einige Klassiker wie „Higher than the Sky“ an diesem Abend nicht fehlen und werden von der Crowd lauthals mitgesungen. Peavy bedankt sich bei den anwesenden Kuttenträgern für ihr Erscheinen in den unsicheren Zeiten, bevor die Band die Bühne verlässt.

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Brainstorm betritt zu „Chamber Thirteen“ vom aktuellen Album „Wall Of Skulls“ die Bühne. Das bombastische Intro geht nahtlos in den Song „Where Ravens Fly“ über. Obwohl das Stück recht neu ist, geht das Publikum von Anfang an mit und feiert die Band von der ersten Note an. Die gute Stimmung überträgt sich direkt auf die Band. Sichtlich gerührt erklärt Sänger Andy, dass er sich wahnsinnig freut, endlich wieder auf Tour sein zu können. Sehr melodisch geht es durch die 13 Songs umfassende Setlist. Im Gegensatz zu den Schlagzeugern der beiden anderen Bands rückt Drummer Dieter Bernert dann auch mal ins gleißend helle Scheinwerferlicht, als er unter lautem Jubel und rhythmischem Klatschen ein Drumsolo zu Besten gibt.

Der Sänger stellt noch den neuen Bassisten vor. Wenn jemand den Namen verstanden hat, bitte einen sachdienlichen Hinweis an die Redaktion schicken. Zu „All Those Words“ kann sich Andy auf die Headbanger verlassen. Stimmgewaltig wird der Refrain mitgesungen. Auch Brainstorm bietet an diesem Abend eine gelungene Mischung aus alten und neuen Songs, bevor nach „Ravenous Minds“ das Saallicht endgültig erlischt.

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Die Metalheads, welche ihren Hintern hochbekommen haben, erleben drei hochkarätige und spielfreudige Bands. An die anderen können, nein, MÜSSEN wir einen flammenden Appell richten: Geht wieder auf Konzerte! Unterstützt Eure Bands, unterstützt die Clubs und Veranstalter. Sonst wird es irgendwann still, sehr still.

Text und Photo Credit: Andre Schnittker

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Ein Kommentar

  1. Ahoy André,

    der Bassmann heißt Andreas Armbruster!
    Btw.: Wir sind fast immer auf den selben Konzerten unterwegs.
    Du nur immer etwas eher.
    Das ist total gut, denn dann kann ich immer bei Dir abschreiben. 😉

    Liebe Grüße aus Hamburg
    Björn aka metalrollz.

    P.S. Ich hoffe wir treffen uns bald mal wieder in einer Pit

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