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Ascension Of Kings

Das Cover sieht aus wie ein Titelbild eines Fantasy-Romans, Songs heißen u. a. ‚Return Of The King‘, ‚Seventh Rider‘ oder ‚Vision‘, und das Album fängt mit unheilvollem Sturmheulen an. Alle Klischees bedient? Gut, dann kann’s ja losgehen. „Ascension Of Kings“ ist – von einem Demo einmal abgesehen – das Debüt der britischen Progband Nth Ascension. Die fünf Musiker um Frontmann Alan Taylor bezeichnen ihre Musik selbst als „Rock with a progressive edge“ und als „Progressive Art Rock“. Ok, kann man so akzeptieren, da es das Genre „Progressive Fantasy Rock“ ja nicht gibt. Musikalisch präsentieren die Briten eine kraftvolle Mischung verschiedener Stile und erinnern an Magnum, Asia, Pendragon, Yes oder auch Rush.

‚From the four winds of heaven and from the sea / came they, strange beasts, four kingdoms that would be‘ heißt es in der Eröffnungsnummer „Fourth Kingdom“, die das Album mit groovigen Hardrock-Riffs eröffnet. Alan Taylors Gesang ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig von Tonlage und Interpretation her, aber hat man sich einmal daran gewöhnt, passt sie durchaus zur oftmals epischen Mischung aus Prog-Rock und Symphonic Metal. Immer wieder durchbrechen Keyboards die Gitarrenklänge, mal als sphärische Soundwolken, dann wieder im Gewand von 70er-Jahre-Synthies mit stylischen Soli des Mannes an den Tasten, Darrel Treece-Birch. Der dreiteilige Track „Clanaan“ bietet eine große Bandbreite verschiedener Stimmungen und beginnt mit epischen teils etwas pathetischen Keyboards, die ihre Klänge wunderbar im Stereobild verteilen (unbedingt mal per Kopfhörer lauschen!) und übergehen in einen längeren Instrumentalpart mit prägnanter Basslinie und groovigen Drums. Das erinnert stark an die frühen Marillion– und Asia-Platten, was ja schon mal nicht verkehrt ist. Mit ‚Weight Of The World‘ gibt es noch eine nette Ballade, doch hier ist Taylors Stimme eher unpassend und vermag nicht wirklich zu überzeugen. Das ist dann zum Glück beim epischen 18-Minüter ‚Vision‘ anders. Hier zieht die Band noch einmal sämtliche Register und schickt den Hörer auf eine abwechslungsreiche Prog-Reise: Gitarrenriffs, sphärische Keyboards, nette Drum-Fills lassen diese Vision strahlen wie das durch die Wolken brechende Licht auf dem Cover.

Nth Ascension erfinden den Prog nicht neu mit diesem Album, und wirklich innovativ ist das alles nicht, aber manchmal kann ein Best-Of ja auch durchaus unterhaltsam sein. Auf jeden Fall sind die fünf Briten auf dem richtigen Weg und haben mit „Ascension Of Kings“ ein unterhaltsames Album vorgelegt, das für alle Fans von epischem Fantasy-Prog mal probehören sollten.

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