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Resurrection Kings

Das Frontiers-Label ist ja bekannt dafür, verdiente Musiker aus den Genres AOR, Hardrock, Classic Rock und Metal in Supergroups zu vereinen. Diese Gruppen haben zwar eher Projekt-Charakter und gehen selten gemeinsam auf Tournee, weil sie meistens hauptberuflich in anderen Bands eingespannt sind. Dafür nehmen sie aber mitunter amtliche Scheiben auf. Manchmal treffen sich die Musiker dazu nicht mal in Person.

Bei den Ressurection Kings spricht Frontiers nicht von einem Projekt, sondern von einer neuen Band aus Kalifornien. Die Mitglieder dürften Hardrock-Fans größtenteils bekannt sein, allen voran Vinny Appice, Schlagzeuger von Black Sabbath, Dio und Heaven & Hell, und Craig Goldy, ebenfalls bekannt von Dio, außerdem von Giuffria und Rough Cutt. Bassist Sean McNabb hat auch schon bei Rough Cutt und bei Quiet Riot mitgemacht. Außerdem hat er laut imdb bei „Sons Of Anarchy“ mitgespielt.

Einzig der ehemalige Bonham-Sänger Chas West dürfte vielen unbekannt sein. Er ist übrigens auch der einzige in der Band ohne eigenen Wikipedia-Eintrag. West gehört wohl zu jenen Hardrock-Musikern, die für den großen Erfolg immer zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Er sang zum Beispiel Mitte der 2000er für Foreigner. Dabei hat West eine beeindruckende Stimme, die im Kopf bleibt und wie geschaffen ist für kraftvollen melodischen Hardrock.

Genau diesen Sound liefern „Resurrection Kings„. Frontiers-Haus- und Hof-Produzent und -Schreiber Alessandro Del Vecchio hat als fünfter Mann das Songmaterial ergänzt und mit den Jungs ein Album produziert, das so im Prinzip auch 1987 hätte erscheinen können. Das war auch die Idee. Klanglich irgendwo zwischen Dio, Whitesnake und House Of Lords verortet sind wuchtige Songs wie „Livin‘ Out Loud“, „Who Do You Run To“ oder „Silent Wonder“. Die obligatorische Powerballade heißt „Never Say Goodbye“.

Nicht jede Melodie geht sofort ins Ohr. Und mancher Song ist womöglich damals bei den Aufnahmen zu irgendeinem Klassiker noch vom Album geflogen oder wäre in der goldenen Ära des Hardrock bei den großen Bands nur Füllmaterial gewesen. Trotzdem dürfte dieses hervorragend produzierte Debütalbum jedem Anhänger des melodischen Hardrock-Genres Spaß machen. Und mit wiederholtem Durchlauf der Scheibe entpuppt sich so mancher Song noch als echte Perle.

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