Hell Yeah!
Chase the Ace sind aus Israel (mit britischer Verstärkung an der Leadgitarre), laut, geradlinig und spielen einen gitarrengetriebenen Glasscherbenviertel-Rock, der herrlich altmodisch, aber keineswegs angestaubt ist. ‚Hell Yeah‘ ist das zweite Album und schon mit dem Opener ‚The Stalker‘ ist das Ding eigentlich durch. Das kommt so wundervoll schnodderig daher, da muss man aufpassen, dass man sich beim gepflegten Headbanging keinen Nerv einklemmt.
Die Jungs trauen sich, CCRs ‚Fortunate Son‘ so wütend runterzureißen, wie es die gallebitteren Worte von John Fogerty eigentlich auch erfordern. Das zweite Cover auf dem Album, das richtig gut kommt, ist ‚Sharp Dressed Man‘ – da weht es den Männern mit Bärten die selbigen weg. Selbst wenn Chase The Ace leise werden, wie bei ‚Desert Rose‘ und ‚Out Of Reach‘, werden sie nicht glatt.
Die Jungs klingen nach nicht viel weniger als den legitimen Erben von Mötley Crüe, und die leichten gesanglichen Schwächen macht hier wie dort die Energie der Songs mehr als wett. ‚Hell Yeah!‘ – das sind 10 Songs, die euch an einem verkaterten Samstagmorgen die Schädeldecke wegsprengen und drei ruhigere Stücke, die man sich nach dem Hair-of-the-Dog-Bierchen am gleichen Samstag noch gut anhören kann.
Chase the Ace machen tierischen Spaß, wie kratziger Whiskey und billige Zigarren in einer zwielichtigen Bar mit noch zwielichtigeren Typen, wie Strip-Billard und Nachos um drei Uhr morgens. Hell yeah, weiter so.