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Headin For The Sun

Verkehrte Welt mal wieder. Schweden liegt weder in den USA noch im Süden. Und doch legen Kee Man Hawk mit ihrem Debütalbum mal eben locker feinsten ur-amerikanischen Southern Rock vor, wie er den Genre-Legenden Lynyrd Skynyrd zu Ehren gereicht hätte. Ja, die schwedischen Rocker um Frontmann Joe K. Rich starten gerade steil durch: Im Juni lieferte die Band einen erfolgreichen Auftritt beim traditionellen Sweden Rock Festival ab, und nur wenig später wurde jetzt „Headin For The Sun“ veröffentlicht, ein mit 12 Gitarrenkrachern straff geschnürtes Paket. Stilecht und atmosphärisch geht es auch gleich mit zirpenden Grillen und lässiger Westerngitarre im Intro los, bevor die Sechssaiter voran preschen.

Schnörkelloser Hardrock trifft auf wunderbar schmutzige Slide-Gitarren und hin und wieder auch mal ein klimperndes Piano oder eine bluesgeschwängerte Harmonika. Die Songs kommen überwiegend straight zur Sache und lassen die Beine sofort zucken. Der groovige Titeltrack weckt Erinnerungen an die eingangs schon erwähnten Lynyrd Skynyrd, aber auch Fans von Molly Hatchet, Blackfoot oder ZZ Top dürften sich bei den Schweden schnell heimisch fühlen. Zwischendurch wird es mit ‚Standing On The Shoulders Of Giants‘ auch gern mal etwas langsamer mit einer stimmungsvollen Hardrock-Ballade, die gut und gerne noch zwei drei Minuten länger laufen dürfte. Immer wieder sticht insbesondere Joe K. Rich mit seiner markanten Stimme hervor, mal kraftvoll geshoutet, dann wieder nasal verhalten. Ganz zum Schluß wird in ‚Some Kinda New Light‘ noch einmal das Tempo angezogen und mit aller Kraft nach vorn geprescht. „Headin For The Sun“ bringt jede Menge Licht und zum Glück nur wenig Schatten. Hin und wieder vermisst man doch das letze Quentchen Druck in Präsenz in der Produktion, und beim Songwriting kann nicht jeder Song sofort packen. Aber unterm Strich legen die vier Schweden ein beeindruckendes Debütalbum vor, das definitiv Lust auf mehr macht.

Insbesondere auch live dürfte Kee Man Hawk eine sichere Nummer sein, wenn es um treibenden Southern Rock geht, der keine Gefangenen macht.

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