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Thirteen

Seit Ende der 80er existieren sie bereits, die kanadischen Hardrocker Harem Scarem. Oder besser gesagt: Sie existieren wieder. Denn im Jahre 2008 löste sich die Band nach Veröffentlichung des Albums Hope eigentlich auf, um dann aber im letzten Jahr in Nottingham wieder live auf der Bühne zu stehen. Im Anschluss daran veröffentlichte die Band eine Neueinspielung ihres erfolgreichen Albums „Mood Swings“ und kündigte schließlich ein neues Studioalbum an – Nummer dreizehn insgesamt, das nun passenderweise auf auf den Namen „Thirteen“ hört. Auch nach der Reunion sind die beiden Mitbegründer der Band, Harry Hess (Gesang, Keyboard, Gitarre) und Peter Lesperance (Gitarre, Gesang) wieder mit dabei sowie der im Jahre 2000 ausgestiegene Drummer Darren Smith. Gemeinsam mit dem Neuzugang Stan Miczek (Bass) präsentieren Harem Scarem auf „Thirteen“ wieder melodiöse Songs irgendwo zwischen AOR, Classic- und Hardrock.

Hatte man auf dem letzten Album „Hope“ hin und wieder das Gefühl, der Band seien die kreativen Ideen ausgegangen, so überzeugt „Thirteen“ jetzt nach der langen Pause mit neuer Frische und Kreativität. Natürlich wird das Genre nicht komplett neu erfunden, aber die Scheibe bietet doch mehr als nur soliden eingängigen Hardrock mit Melodien, die sich schnell im Gehörgang festsetzen. Aber nicht nur das Songwriting stimmt, auch bei der Umsetzung gibt’s wenig zu meckern. Immer wieder lockern schöne Gitarrensoli die Songs auf, und auf ganzer Linie überzeugt die Band immer noch mit ausgetüftelten Arrangements und druckvoller Umsetzung. Das ist moderner Classic Rock, der erfrischend daher kommt und die lange Pause und vorübergehende Auflösung der Band vergessen macht. Gleich schon der Opener ‚Garden Of Eden‘ zeigt die Richtung an: Rockige Gitarrenriffs treffen auf eingängige Melodien und mitreißenden Gesang. AOR und Classic Rock sind lebendig und wohlauf.

‚Whatever It Takes‘ ist eine schöne vom Piano dominierte Rockballade, die auch aus den 80ern stammen könnte. Aber es gibt auch genügend schnellere Nummern wie z. B. das treibende ‚Troubled Times‘ oder den groovigen Hardrocker ‚Saints And Sinners‘. Das reguläre Album endet mit der melodiösen Hymne ‚Stardust‘, die allen Fans von Bands wie Foreigner, Tesla oder Journey gefallen dürfte. Auf der „Thirteen“-Special Edition gibt’s zum Abschluß noch eine akustische Version von ‚Garden Of Eden‘.

Harem Scarem sind wieder da, und melden sich mit diesem eindrucksvollen Album zurück. Die Songs wirken erfrischend, sind eingängig und genau das, was man von erfahrenen Haudegen wie Harry Hess und Peter Lesperance erwartet. Vielleicht tat die Pause auch gut, denn Harem Scarem wirken auf „Thirteen“ frischer denn je.

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