|

MCIII

Normalerweise kennt man Mikal Cronin als langmähnigen Bassisten von Garagepunk-Wunderkind Ty Segall, doch der Kalifornier ist auch eigenständig als Singer-Songwriter unterwegs. Sein drittes Album ‚Mciii‘ unterscheidet sich nun deutlich von seinen beiden Vorgängern und auch die Anleihen zu Ty Segall sind nun fast gänzlich verschwunden.

Der Imagewechsel ist bereits äußerlich deutlich zu sehen: Die Haare sind ab. Ob das bewusst oder unbewusst zum Record-Release geschehen ist, kann nur vermutet werden. Cronins typische Batik-Hippie-Shirts sind jedenfalls die gleichen geblieben. Musikalisch entpuppt sich der zuvor wilde Garage-Rock nun zu einem Classic-Rock-Schmetterling. Die teilweise rohe Gewalt ist seichten Arrangements und poppigen Melodien gewichen.

‚Ich mag es neue Wege zu finden, um unterschiedliche musikalische Welten zusammenzubringen‘, gibt Cronin Auskunft. Diese Welten umfassen nun neben der verzerrten Gitarre auch Saxophon, Trompeten, Hörnern, Streichern und sogar eine Tzouras, ein traditionelles Streichinstrument aus Griechenland. Das Besondere: Cronin hat wie immer fast alle Instrumente selbst eingespielt und arrangiert.

Herausgekommen ist ein frisches, leichtes Sommeralbum, dass an allen Ecken in das bunte Potpurri der Rockgeschichte greift und sich nach Herzenslust bedient. Große Melodien, die nie über die Stränge schlagen und sich eingängig umschmeicheln. Classic-Rock wird sowas genannt. Das tut keinem weh, ist aber auch nicht wirklich spannend. Im Vergleich zu Cronins ersten Alben wirkt das aber leider wie ein kleiner Rückschritt.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar