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Hurricane

Seit einem Jahrzehnt knüppeln und wüten sich die Briten von Booze & Glory bereits durch die Punk-Szene. Bilanz: fünf Longplayer, auf Tour mit den Dropkick Murphys und den Broilers sowie Support für Judas Priest vor 500.000 Leuten. Manch eine Combo, die ähnlich lange im Geschäft ist, hat nicht halb so viele Highlights auf dem Zettel.

Mit „Hurricane“ (Scarlet Teddy Records) liefern Booze & Glory den Soundtrack zu diesem beeindruckenden Band-Lebenslauf – und huldigen mit dem Song „10 Years“ der besten Dekade ihres Lebens. Denn, selbstredend, darf und muss es immer so weitergehen, weil: geiler wird’s nicht mehr. 

Das lässt sich – mit kleinen Einschränkungen – durchaus auch über die Platte selbst sagen. Der erste Track „Never Again“ eröffnet mit erhabenen Orgelklängen, nur, um schließlich wie der albumtitelgebende Hurrikan mit brachialen Gitarren und atemlosen Drums loszutoben. Zeit zum kurzen Durchschnaufen liefert eigentlich nur der Titelsong „Hurricane“, der musikalisch deutlich an den Dropkick Murphys kratzt, ohne die Bostoner billig zu kopieren. 

Ansonsten ist unüberhörbar, dass Millencolin-Gitarrist Mathias Färm als Produzent an den Reglern saß. Seine Handschrift ist im Grunde einen Ticken zu deutlich ausgefallen, denn hier und da könnte man durchaus meinen, den Schweden zu lauschen, wäre nicht der britische Akzent von Booze & Glory-Sänger Mark.

Unterm Strich ist „Hurricane“ trotzdem eine gelungene Street-Punk-Scheibe, die erwartungsgemäß druckvoll nach vorne geht und ziemlich viel Spaß macht – nicht nur, weil es sich zusammen mit Booze & Glory so schön auf die Obrigkeit schimpfen lässt, sondern auch, weil dabei der Pogo-Spaß kein bisschen zu kurz kommt.  

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