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THE LUKA STATE – More Than This

The Luka State gehören eindeutig zu den Bands, die ihr Debüt vielleicht nicht zum glücklichsten Zeitpunkt veröffentlicht haben. Denn das mitten in der Coronapandemie herausgebrachte „Fall In Fall Out“ hätte mehr Resonanz verdient gehabt. Das Potenzial der Briten mit ihrem Sound zwischen Indie und Alternative samt leichter Punkrock-Einflüsse war bereits erkennbar. Nun steht mit „More Than This“ (Thirty Tigers) der Nachfolger bereit, der einen ordentlichen Bekanntheitsschube auch außerhalb ihrer Szene bringen soll.

Aber was bedeutet genau, dieses „More Than This“, wenn wir es auf den Longplayer beziehen? Zunächst einmal den Eindruck, dass der erste Anfall der jugendlichen Unbekümmert- und Frechheit etwas dem Erwachsen werden gewichen ist. Das macht sich vor allem daran bemerkbar, dass die raueren Punkrock-Einflüsse etwas zu Gunsten der Melodiösität des Indie-Rocks gewichen sind. Das zeigen The Luka State mit Liedern wie „Change“, „More Than This“ oder „Tightrope (Walking on a Wire)“ in der zweiten Hälfte des Albums. Trotzdem gestaltet sich das Soongwriting abwechslungsreich und das Tempo bleibt im schönen Indie Rock-Bereich, wodurch ein schöner Flow entsteht.

Selbst wenn das Quartett wie in „Swimming Backwards“ ins Pathetische abdriftet, schaffen sie es, den kaum zu ertragenden Kitsch von Genre-Kollegen wie The Killers gekonnt zu umfahren. Denn The Luka State sind und bleiben eine Rockband, was vor allem die krachenden „Bring Us Down“, „Losing Steak“ oder „Metamorphosis“ beweisen. Dabei stehn ihnen vor allem die kantigen und knarzigen Töne gut zu Gesicht und diese werden bei zukünftigen Veröffentlichungen hoffentlich nicht zu Gunsten einer Stadiontauglichkeit wegproduziert. Auf „More Than This“ ist dies glücklicherweise nicht der Fall. Und wenn dann in „Oxygen Thief“ die Punkrock-Einflusse so stark durchdringen wie sonst nirgendwo auf „More Than This“, wünscht man sich einfach nur mehr davon. Denn das macht einfach nur Spaß.

The Luka State werden häufig mit den Arctic Monkeys oder Biffy Clyro in Verbindung gebracht – also den beiden Bands, die zuletzt die Spitze der Indie- und Alternative Rocks gesetzt haben. Allerdings ist dies nun schon mehrere Jahre her. In absehbarer Zeit dürfte hier also ein kleines Loch entstehen. Ob The Luka State da reinrutschen können? Mit „More Than This“ legen sie zumindest die Grundlage dafür.

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